Zahlreiche Gartler informierten sich in der Jahreshauptversammlung des Obst- und Gartenbauvereins Kemnath (wir berichteten) über den Gartentrend Hochbeet.
Diese seien modern, betonte Kreisfachberater Harald Schlöger bei seinem Vortrag in der "Fantasie". Mit ihnen lasse sich der Trend zur Selbstversorgung mit gesundem Gemüse aus dem eigenen Garten bequem verwirklichen. Hochbeete böten ein gutes Wachstum gepaart mit guter Erreichbarkeit. Damit dies gegeben sei, sollte ein Weg mit liegenden Platten zum Hochbeet führen, das nicht breiter als 1,10 Meter sein sollte.
Wichtig ist laut dem Redner die Bodenqualität. Schwerer Lehmboden, wie er beispielsweise in Kastl vorkommt, ist ungeeignet. Er muss vor dem Einbringen erst aufbereitet oder mit anderer Erde ersetzt werden. Es ist auch darauf zu achten, keine Wurzelkräuter mit der vorhandenen Erde einzubringen, "denn sonst kann die Freude am neuen Hochbeet kurz sein". Es sollte auch immer wieder gehackt werden. Dabei gilt der alte Gartlerspruch:"Gut gehackt,ist halb gegossen". Dies sollte morgens oder am frühen Abend erfolgen, möglichst am Boden, um Blattnässe zu meiden.
Hochbeete haben für Schlöger den Vorteil einer längeren Vegetationszeit im Vergleich zu normalen Freilandbeeten. Die Ernte fällt auch höher aus als auf der gleichen Fläche am Boden. Der Kreisfachberater empfahl den Anbau der Gemüsepflanzen in Mischkultur. Allerdings ist dies mit einem höheren Gießaufwand verbunden, da das Wasser wegen nach unten abfließen kann.
Der typische Aufbau eines Hochbeets wird von unten nach oben immer feiner. Unten liegt ein Drahtgeflecht als Wühlmausschutz. Darauf kommen Reisig und Gehölzschnitt. Anschließend folgen Rasensoden und schließlich am besten gesiebte Gartenerde. Mittlerweile gibt es auch fertige Hochbeeterden zu kaufen. Die sind allerdings nicht günstig, denn es werden einige Säcke gebraucht, gab Schlöger zu bedenken.
Das Hochbeet sollte auf gewachsenem Boden gesetzt werden, um die vorhandenen Mikroorganismen zu nutzen. Der Referent riet, das Holz nicht direkt auf den Boden zu setzen, sondern auf eine Steineinfassung. Das Holz sollte seitlich mit Teichfolie oder noch besser mit Noppenfolie geschützt werden, wobei die Noppen zum Holz zeigen. Die obere Erdschicht sollte mindestens 25 Zentimeter dick sein, damit eine ausreichend dicke Durchwurzelungszone vorhanden ist.
Hochbeete können bei Problemen mit Schnecken helfen. Werden am daran Bleche mit Überkantung angebracht, dann ist es den Schnecken nicht möglich, diese zu überwinden. Von Bierfallen riet Schlöger ab, denn diese lockten die Schnecken nur in den eigenen Garten. Wer Probleme mit Schädlingen habe, könne einen Fliesaufsatz anbringen. Als Frostschutz könnten schwarze, mit Wasser gefüllte Schläuche ins Hochbeet gelegt werden. Sie heizten sich tagsüber auf und gäben nachts die Wärme wieder ab, erklärte der Fachmann. Nach zirka sechs bis sieben Jahren müsse ein Hochbeet neu befüllt werden.
Vorsitzender Josef Häckl bedankte sich mit "Original Kemnather Pflastersteinen" bei Harald Schlöger für den äußerst informativen Vortrag.















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