Kemnath
02.01.2022 - 09:37 Uhr

Vortrag von Tanja Franz im Familienzentrum Mittendrin: So kann man sein Immunsystem schützen

Ernährungsberaterin Tanja Franz erklärte in ihrem Online-Vortrag für das Familienzentrum Mittendrin den Aufbau und die Funktionsweise des Immunsystems. Wichtiges Schlüsselelement dafür ist die Ernährung.

„Eine ausgewogene Ernährung ist eine wichtige Grundlage für ein gut funktionierendes Immunsystem“, betonte Tanja Franz bei ihrem Online-Vortrag. Bild: jzk
„Eine ausgewogene Ernährung ist eine wichtige Grundlage für ein gut funktionierendes Immunsystem“, betonte Tanja Franz bei ihrem Online-Vortrag.

Gerade in der dunklen Jahreszeit leiden viele Menschen unter Infekten, die durch unterschiedliche Viren und Bakterien hervorgerufen werden. Wie die körpereigene Abwehr im Alltag deshalb nachhaltig gestärkt werden kann, erklärte Ernährungsberaterin und Coach Tanja Franz bei einem Online-Vortrag, der vom Familien- und Bürgerzentrum Mittendrin organisiert wurde.

"Das Immunsystem ist eines der komplexesten Systeme in unserem Körper", erklärte sie. Es besteht aus der unspezifischen Abwehr über beispielsweise Haut, Schleimhäute, Magensäure oder Darmflora, und aus der spezifischen Abwehr durch B- und T-Lymphozyten. "Die Ernährung ist ein Schlüsselelement, wenn es um den Aufbau eines funktionierenden Immunsystems geht", sagte die Referentin und ging auf verschiedene, für die Abwehr wichtige Stoffe ein.

Versorgung mit Eisen

Eine große Rolle spielt beispielsweise die Versorgung mit Eisen. Das ist in vielen tierischen Lebensmitteln wie Fleisch und Fisch enthalten. Allerdings tragen auch Gemüse wie Kohl oder Erbsen, sowie Nüsse zur Versorgung mit Eisen bei. Kürbiskerne und Linsen haben sogar mehr Eisen als tierische Quellen. Probiotische Lebensmittel wie Sauerkraut, Kombucha oder Joghurt wirken sich durch die hohe Anzahl an probiotischen Mikroorganismen sehr positiv auf die Darmflora aus. "Will man das Immunsystem unterstützen, kommt man um das Thema 'Darmgesundheit' nicht herum", ist sich die Referentin sicher.

Vitamin C, das bekannteste der Antioxidantien, wirkt entzündungshemmend und zellschützend. Es spielt eine große Rolle bei der Erhaltung der natürlichen Hautbarriere und schützt die Immunzellen an sich. Besonders in dunklem Blattgemüse, Paprika, Beeren oder Zitrusfrüchten (ungespritzt) ist dieses Vitamin enthalten. Auch Ingwer ist zur Bekämpfung und Vorbeugung von Infekten empfehlenswert, da er antimikrobielle und entzündungshemmende Eigenschaften hat.

Beeren und Nüsse für das Immunsystem

Das im Knoblauch enthaltene Allicin ist ebenfalls gut zur Vorbeugung von Erkrankungen. Dabei sollte darauf geachtet werden, den Knoblauch nicht zu stark zu erhitzen. Beeren sind wegen ihrer verschiedenen sekundären Pflanzenstoffe ebenfalls wahre Wunderwerke für das Immunsystem. Die in Nüssen enthaltenen Spurenelemente wie Selen, Zink oder Kupfer stärken die Abwehr ebenfalls. Auch Inhaltsstoffe wie Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien machen Nüsse zu hochwertigen Lebensmitteln.

Jedoch wirken sich Stress und zu wenig Schlaf negativ auf die Gesundheit aus. Die Referentin plädierte dafür, statt auf die in unserer Gesellschaft so weit verbreitete Maxime "höher, schneller, weiter" auf die Begriffe "langsamer, bewusster, menschlicher" zu setzen. Auch regelmäßige Bewegung, am besten in der Natur, helfe beim Aufbau eines funktionierenden Immunsystems. Kontrasttraining wie Barfußlaufen, Wechselduschen oder Eisbaden können die Abwehr ganzheitlich stärken. Auf Nikotin und Alkohol sollte dagegen verzichtet werden, da beide Stoffe die Zellen auf Dauer schädigen können.

Falls ein Mangel eines bestimmten Spurenelements vermutet wird, könne dies ein Arzt feststellen und notfalls mit Nahrungsergänzungsmitteln kurzfristig ausgleichen. Hier sei vor allem die ärztliche Überprüfung des Vitamin D-Status empfehlenswert, da eine Unterversorgung in unseren Breiten leicht möglich ist. Kerstin Graf vom Familien- und Bürgerzentrum Mittendrin bedankte sich bei der versierten Referentin für den Vortrag.

Kemnath29.12.2021
 
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