Es gibt nicht nur das Coronavirus, der die Menschen in diesen Tagen wegen der angespannten Lage beschäftigt, sondern auch andere Themen - nämlich neben der Gesundheit ein besonders wichtiges Gut: das Wasser. Mitunter sind es in diesen Tagen in der Region die Wasserstände der Weiher, Seen, Bäche und Flüsse. Auch in der Karpfenstadt am Tor zur Oberpfalz spitzt sich die Situation etwas zu. "Die aktuelle Lage hinsichtlich des Wasserstands ist angespannt aber noch kontrollierbar", sagt Manfred Oettl.
Der Fortschauer, der eine Fischzucht im hiesigen Kemnather Ortsteil betreibt, weiß wovon er spricht. "Seit Jahrzehnten kümmert sich unsere Familie um die Regulierung des Wehres im Fallbach neben dem Sportplatz", erörtert Oettl. "Auch meine Vorfahren standen mit der Kurbel schon am Wehr und regulierten damit den Wasserstand." Manfred Oettl beschreibt die derzeit durch die Wehre noch kontrollierbaren Wasserstände als "moderat", schätzt aber durch das derzeitige Tauwetter und den anhaltenden Niederschlag sowie dem vorhergesagten Wind die zu erwartende Situation als "möglicherweise gefährlich werdend" ein.
Noch nicht ausufernd
Der Warnlagenbericht des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sagt nicht nur für das Kemnather Land und die Region, sondern auch überregional weiterhin Tauwetter, Wind- und Sturmböen sowie Niederschlag vorher. "Bei positiven Temperaturen und andauerndem Regen tritt ein starkes Abtauen der Schneedecke ein. Die Abflussmengen erreichen um 40 Leiter pro Quadratmeter", heißt es in einer Wetterwarnmeldung des DWD für die Ortschaft Kemnath am Mittwochnachmittag, welche mit "Tauwetter der Stufe 2" betitelt wird.
Die durch das Stadtgebiet querenden Bäche uferten am Mittwochnachmittag noch nicht aus. Die Pegel im Flötz-, Fall-, Schirnitz- und Mühlbach waren jedoch deutlich gestiegen. Besonders der Flötzbach sorgt dafür, dass viel Tau- und Niederschlagswasser aus regional höheren Lagen durch das Kemnather Stadtgebiet fließen.
Um die Lage im Griff zu behalten, so war bereits am Mittwochvormittag die Regulierung des Wehres am Kemnather Stadtweiher erforderlich. "Der Wasserstand im Stadtweiher musste geregelt werden, damit die Situation in den zufließenden Bächen nicht ausufert", erklärt Bauhofleiter Peter Wolf auf Nachfrage. Mehrmals täglich schauen die Mitarbeiter des Bauhofs beim Wehr des Stadtweiher nach dem Rechten. "Da wird kontrolliert, ob Gegenstände oder Gehölz angeschwemmt wurde und dieses dann bei Bedarf entfernt", sagt der Leiter des städtischen Bauhofs. Auch am Mittwochnachmittag waren Wolf und Bauhofmitarbeiter Josef Schultes vor Ort, das Wehr nochmals nachzujustieren.
Absprache notwendig
Damit es bei einer Senkung des Wehrs am Stadtweiher im weiteren Verlauf der Bäche zu keinen Überschwemmungen oder Ausuferungen kommt, ist entsprechende Absprache notwendig. "Hier schließen wir uns mit Martin Oettl aus Fortschau und Ely Eibisch aus Kaibitz kurz", erörtert Peter Wolf. Der Bauhofleiter empfindet den Wasserstand im Stadtweiher am Mittwochnachmittag als "noch kontrollierbar". Die in den Stadtweiher einfließenden Bäche und besonders der Flötzbach jedoch bringen ersichtlich stattliche Wassermassen mit sich.
In der Nähe des BRK-Altenheims mündet der Eisersdorfer Mühlbach in den aus Kulmain hereinfließenden Schirnitzbach. Im Brückenbereich der Bürgermeister-Zetlmeisl-Straße traten die beiden Gewässer am Mittwochnachmittag leicht über die Ufer.
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