„Mit 760 Verkehrsunfällen fiel die Gesamtzahl gegenüber dem Vorjahr um 15 Unfälle beziehungsweise drei Prozent. Die immer noch hohe Anzahl von Verkehrsunfällen ist nach unserer Bewertung im Wesentlichen der Zunahme von Privatfahrzeugen in den einzelnen Haushalten zuzuschreiben“, sagte Kai Hoffmann. Er leitet seit wenigen Wochen die Polizeiinspektion (PI) Kemnath. Der Zuständigkeitsbereich der PI Kemnath umfasst insgesamt eine Fläche von 328 Quadratkilometern, auf der rund 25.000 Einwohner leben.
Im Jahr 2023 verzeichnete man 141 schwerwiegende Verkehrsunfälle im Vergleich von 125 im Vorjahr (+12 Prozent). 2023 wurden 81 Unfälle mit Personenschaden mit 104 Verletzten registriert, im Jahr 2022 waren es 78 Unfälle mit 103 Verletzten. Dieser Verlauf ist nahezu gleichbleibend. „Leider fanden im Jahr 2023 im Dienstbereich vier Menschen bei einem Verkehrsunfall den Tod“, bedauerte Hoffmann. Den Großteil aller Unfälle nahmen wie auch die Jahre zuvor erneut die Wildunfälle mit 338 (44 Prozent) ein, die im Vergleich zum Vorjahr (49 Prozent) nahezu auf gleichem Niveau blieben.
Wetter spielt eine Rolle
Ein besonderes Ziel der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit sei die Bekämpfung der Unfälle, die auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen sind. „Mit 28 Unfällen ist diese Unfallursache wie die Jahre zuvor auf einem erfreulich niedrigen Niveau“, sagte Hoffmann weiter. Jedoch müsse man den Einfluss von Witterungsbedingungen, vor allem im Winter Schnee- und Eisglätte, sehen, die diese Unfallursache wesentlich beeinflussen.
Die Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Senioren (ab 65 Jahren) und die Beteiligung von jungen Erwachsenen (bis 24 Jahre) stiegen jeweils im Vergleich zum Vorjahr: Im Jahr 2022 waren 41 Senioren an einem Unfall beteiligt, 2023 waren es 49 (plus 19 Prozent). Bei den jungen Erwachsenen waren es 2022 39 und 2023 nun 58 Unfälle (plus 48 Prozent). Die Zahl der Unfälle unter Alkoholeinfluss sei auf niedrigem Niveau konstant geblieben – bei sieben, wie im Vorjahr. „Besonders erfreulich ist, dass sich im Jahr 2023 wie im Vorjahr kein Schulwegunfall ereignet hat“, betonte Hoffmann. Bei 92 Unfällen - drei mehr als im Vorjahr - flüchtete einer der Unfallbeteiligten, wobei die überwiegende Mehrzahl der Fälle sogenannte „Parkrempler“ waren. Jede dritte Verkehrsunfallflucht wurde nach Aussage des Polizeichefs geklärt.
Vermehrte Kontrollen
Schwerpunkt der präventiven Maßnahmen der Polizeiinspektion Kemnath auf der Straße waren im Jahr 2023 wie die Jahre zuvor vor allem Kontrollmaßnahmen der Kraftfahrer hinsichtlich deren Verkehrstüchtigkeit, Geschwindigkeitsmessungen sowie Gurt- bzw. Handykontrollen. Es wurden insgesamt 49 alkoholisierte Kraftfahrer festgestellt, wobei in sieben Fällen ein Verkehrsunfall verursacht wurde. Bei weiteren 15 Kraftfahrzeugführern wurde bei Verkehrskontrollen der Einfluss von Drogen festgestellt. Bei Geschwindigkeitskontrollen mit der Laserpistole haben Beamte der PI Kemnath 338 Kraftfahrer wegen erheblicher Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit beanstandet. „Diese Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich angestiegen, damals waren es 270 Kraftfahrer“, erläuterte Hoffmann. Diese Maßnahmen werden weiterhin im Rahmen des Projekts „Bayern mobil - sicher ans Ziel“ intensiv fortgeführt.
Einen weiteren Schwerpunkt der Verkehrssicherheitsarbeit im vergangenen Jahr bildeten Kontrollen hinsichtlich der Ablenkung im Straßenverkehr: 102 Kraftfahrzeugführer wurden zur Anzeige gebracht, weil sie während der Fahrt telefonierten.
Verkehrspolizeiinspektion Weiden
- Zusätzliche Geschwindigkeitskontrollen im Bereich der PI Kemnath
- 1309 Anzeigen wegen erheblicher Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit
- Weitere 1302 Verkehrsteilnehmer Verwarnungsgeld bis 50 Euro
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.