Coronabedingt dürfen nur die Familie und ein kleiner Kreis an Freunden und Weggefährten am Trauergottesdienst für Fritz Fürk teilnehmen. Dennoch ist die Anteilnahme in Kirchenthumbach und darüber hinaus groß.
„Wir wollen miteinander tragen, was unerträglich ist“, sagte Pfarrer Dr. Augustin Lobo. „Unsere Gemeinde ist spürbar ärmer geworden, seine Verdienste aber bleiben.“ Der Ortsgeistliche zelebrierte gemeinsam mit Theologieprofessor Dr. Hans-Georg Gradl, einem Freund der Familie, das Requiem. In vielen Begegnungen und bei den zahlreichen Romreisen des Verstorbenen hatten sich die beiden „Dumbacher“ kennen und schätzen gelernt.
Helligkeit in dunkler Stunde spendete die weiße Osterkerze als Symbol des Lichtes, das die Finsternis besiegt. Ein Zeichen für das Wachsende und für das Liebenswürdige. Das Licht der Kerze lässt ein breites Deutungsfeld zu mit einem letzten irdischen Gruß für einen leidenschaftlichen Vertreter seiner Heimatgemeinde, der mit seiner Lebenskraft ein Stück Geschichte schrieb.
Engagement mit Freude
Was einer ist, was einer war, beim Scheiden wird es offenbar. Während des Trauergottesdienstes wurde noch einmal deutlich: Fritz Fürk führte schattierungsreich und schließlich als Bürgermeister „sein Dumba“ mit Klarheit und Glaubwürdigkeit, verwurzelt im Fühlen und Denken für die Heimat. Fürks Handschrift sei unverwechselbar gewesen, betonte Prediger Gradl. Der Kirchenmann würdigte den Verstorbenen als Familienmensch, Macher und Brückenbauer. „Fritz Fürk war eine Konstante in unserem Kirchenthumbach. Das, was er tat, das tat er ganz und mit Freude und Hingabe.“
Kraftmensch mit Fantasie
Fürk hatte ein großes Herz. „Seit ich denken kann, war er für die Menschen und sein Dumba da“, präsizierte der Seelsorger, um dann noch einmal auf den Lebensweg des Verstorbenen zurückzublicken. Ein Weg mit Höhen und Tiefen eines dynamischen und geistreichen Naturells: aufrichtig, geradlinig, gläubig, den Menschen zugewandt, ein Kraftmensch mit Fantasie und Kreativität. An die Gestaltungskraft des Verstorbenen erinnernd verwies Gradl auf die Vielfalt seines Wirkens unter anderem als Schlosser, Ausbilder, technischer Prüfer bei der Berufsgenossenschaft, als Bürgermeister und Förderer der Vereinswelt, als Heimatchronist und 50 Jahre lang als Vertreter der schreibenden Zunft.
„Wir Menschen sind geschaffen, um zu gestalten“, zitierte der Prediger aus der biblischen Schöpfungsgeschichte. Auch Fürk sei auf diese Welt gesetzt worden, um sie zu bebauen, um den Dingen eine Form zu geben. In diesem Sinne habe der Verstorbene gewirkt und weit über Kirchenthumbach hinaus und doch heimatverwurzelt Spuren der Gestaltung hinterlassen und Wege in die Zukunft eröffnet. „Die Gravuren dieses Einsatzes bleiben – nicht nur auf Erden.“ Am Ende dieses Weges gebe es einen, der die vielen guten Taten aufsammle und dem Verstorbenen das Himmelreich öffne.
Charaktervoll und zielstrebig
An die vielen Spuren, die Fritz Fürk hinterließ, erinnerten weitere Redner. „Als Mensch mit Ecken und Kanten, aber offen für des Volkes Anliegen, selbstbewusst, charaktervoll und zielstrebig“, beschrieb Landrat Andreas Meier den Verstorbenen. Der Landkreischef sprach für die gesamte kommunale Familie, für die Vereinswelt und für alle Bürgerinnen und Bürger. Die Rede war in Würdigung der zahlreichen nachhaltigen Projekte und Verdienste von einem Mann mit Bodenhaftung und Erdung, einem Gestalter und leidenschaftlichen Kämpfer für seine Heimatgemeinde.
Standhaft und voller Ideen
Für die Christliche Wählergemeinschaft (CWG) sprach Marktgemeinderat Jürgen Geyer von „unserem Fritz“ als souveränen Wegbegleiter der CWG seit den Gründertagen. Geyer verwies besonders auf die Standhaftigkeit und Verlässlichkeit des CWG-Gründungsmitglieds und an die vielen guten Taten für Bürger und Gemeinde. In diesem Sinne lautete auch der Dank von Jürgen Böhme im Namen des Kulturkreises. Kirchenthumbach habe eine Persönlichkeit mit unerschöpflichem kulturellen Ideenreichtum und einen Menschen mit urwüchsiger Geselligkeit verloren.
Ehemaliger Zeitsoldat
Schließlich skizzierte Rektorin Andrea Wolfram im Namen der Schulfamilie die Leistungen des Verstorbenen für die Grund- und Mittelschule des Marktes. Hans Heinzl kondolierte für den Rentner- und Pensionistenverein und Jochen Lobenhofer würdigte die Verdienste des „früheren Zeitsoldaten Fritz Fürk“ um die Reservistenkameradschaft.
Musikalisch begleiteten Chormitglieder, Organist Herbert Fraunhofer und die Blaskapelle Kirchenthumbach das Requiem. Einer Hommage an die Heimat glich zum Schluss des Trauergottesdientes "Va, pensiero" (Flieg, Gedanke) aus Nabucco, gefühlvoll intoniert von der Blaskapelle Kirchenthumbach.
"Das Testament von Fritz Fürk lautete: Was Du tust, tu es ganz, tu es mit Liebe, Hingabe und Einsatzfreude - oder lass es bleiben."
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