Das Ziel hieß diesmal Dresden und Umgebung. Die beiden Vorsitzenden, Jürgen Geyer und Richard Götz, konnten wieder über 50 Teilnehmer begrüßen, die sich mit ihnen auf den Weg in den sächsischen Landtag gemacht hatten. Dort wurden die Kirchenthumbacher durch die Sitzungssäle geführt und bekamen nicht nur Informationen über die sächsische Landespolitik, sondern auch zur Architektur des Gebäudes, das einen vollkommen verglasten Plenarsaal aufzuweisen hat - ein Zeichen für die Transparenz, die sich die Politiker nach der Wende auf die Fahne geschrieben haben.
Zwei sehr kompetente Stadtführerinnen begleiteten die Mitgereisten dann zuerst im Bus, danach zu Fuß durch die überraschend grüne Stadt, die sich beinahe ganz vom Stillstand der Politik unter der sozialistischen Führung erholt hat. Der darauffolgende Tag führte die Reisegesellschaft in die nähere Umgebung. Der gecharterte Bus wurde kurzerhand zugunsten einer antiken Schmalspurbahn stehengelassen, die entlang des malerischen Lößnitztales nach Moritzburg zuckelte. Dort wartete das gleichnamige Schloss, in den 70er Jahren als Filmkulisse für den Weihnachtsklassiker "Drei Nüsse für Aschenbrödel" genutzt und daher vielen als Inbegriff eines Märchenschlosses präsent. Nun wieder auf Gummirädern, machte man sich auf in die Manufaktur Meißen, das Aushängeschild, wenn es um die Porzellanherstellung in Deutschland geht. Dort zeigte sich in einem Museum mit Schauwerkstatt die ganze Pracht der Produkte, die weit über die deutschen Grenzen hinaus bekannt sind.
Dass sich auch die Innenstadt von Meißen, die 1989 zu 80 Prozent unbewohnbar gewesen war, zu einem richtigen Schmuckkästchen gemausert hat, durften die Reiselustigen am Nachmittag erleben. Sogar das Glockenspiel der Marienkirche ist hier aus Porzellan und bietet einen ansprechenden Klang. Nach so viel Kultur wurde es Zeit für einen Ausflug in die Natur und was liegt da in Sachsen näher als die Bastei mit ihrer einmaligen Felsenkulisse? Die Ruine Neurath und der malerische Blick hinunter ins Elbetal war am letzten Tag so manches Erinnerungsfoto wert. Franz Müller, der bereits zum zweiten Mal für die Planung der CWG-Reise verantwortlich zeichnete, hatte aber noch ein weiteres Ass im Ärmel: Die Feste Königsstein, militärisch so klug geplant, dass sie nie eingenommen werden konnte.
Nach einer Kurzvisite an der Göltzschtalbrücke, dem bekannten Eisenbahnviadukt und Wahrzeichen des Vogtlandes, kehrten die Oberpfälzer von der äußerst kurzweiligen Fahrt aus einem weltoffenen und sehr bunten Sachsen zurück, das es nicht verdient hat, immer nur im gleichen Atemzug mit rechten Aufmärschen genannt zu werden.
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