In Kirchenthumbach machen sich Einwohner deshalb Sorgen. Doch der Bürgermeister gibt Entwarnung.
Der Eichenprozessionsspinner, der - wissenschaftlich nachgewiesen - für Menschen wie für Eichenbäume gefährlich werden kann, hat sich auch in den Fluren und Wäldern der Marktgemeinde breit gemacht. Ein Spaziergänger hat Gespinstnester gefunden und sofort der Gemeinde gemeldet, denn er hat selbst bereits leidliche Erfahrung mit der gefährlichen Raupe gemacht. Beim Brennholzmachen unter einer Eiche hat er sich eine schmerzhafte und unangenehme Hautallergie zugezogen. An Eichen an der Gemeindeverbindungsstraße von Sommerau nach Görglas hat der Mann, der täglich mit seinem Hund unterwegs ist, weitere Nester gefunden.
Meldungen über Gespinstnester des Eichenprozessionsspinners haben die Marktgemeinde heuer nur ein paar erreicht, informierte Bürgermeister Jürgen Kürzinger auf Anfrage von Oberpfalz-Medien. Während im vergangenen Jahr einige Nester mit einem Spezialstaubsauger, den die Gemeinde extra gekauft hat, entsorgt worden seien, sei das in diesem Sommer nicht nötig gewesen, sagte Kürzinger.
"Viele Nester, die uns bekannt wurden, waren entweder auf Privatgrundstücken - da ist der Besitzer zuständig - oder sie waren bereits leer." Der Bürgermeister vermutet, dass durch die Hitze und Trockenheit die Raupen heuer schon eher geschlüpft sind. Von den leeren Nestern gehe keine Gefahr mehr aus, daher seien bislang in diesem Jahr auch keine Absaugungen erfolgt, erklärte Kürzinger.
Das Staatliche Bauamt Amberg-Sulzbach hat wegen der Gefahr durch den Eichenprozessionsspinner auch in diesem Jahr den Parkplatz an der B 470 zwischen Auerbach und Kirchenthumbach unweit von Altzirkendorf gesperrt und Hinweisschilder aufgestellt. Wegen der Verkehrssicherungspflicht sind Grundstückseigentümer gesetzlich angehalten, entsprechend zu reagieren und Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Neben den Fraßschäden an den Bäumen liegt die eigentliche Schadwirkung des Eichenprozessionsspinners in den Auswirkungen der giftigen Raupenhaare auf den Menschen. Gesundheitliche Beschwerden, wie Allergien, durch den Eichenprozessionsspinner können während des gesamten Jahres auftreten.
Akute Gefahrenquelle
Die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft weist darauf hin, dass der unscheinbare, in den Nachtstunden schwärmende Eichenprozessionsspinner von Ende Juli bis Anfang September fliegt. Die Raupenhaare stellten eine akute gesundheitliche Gefährdung für Menschen dar. Diese sei während der Raupenfraßzeit des Schädlings am größten. Auch alte Gespinstnester, ob am Baum haftend oder am Boden liegend, stellten eine anhaltende Gefahrenquelle dar.
Die Haare der Raupen halten sich auch in Kleidern und Schuhen und lösen bei Berührungen stets neue allergische Reaktionen aus. Sie haben Widerhaken, sind hohl und enthalten als Brennsubstanz ein lösliches Eiweiß.
Bei Auftreten von allergischen Symtomen sollte der Haus- oder Hautarzt aufgesucht werden. Der Patient sollte von sich aus auf den Kontrakt mit den Raupenhaaren hinweisen.
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