Ein langer Kirchenzug, angeführt vom evangelischen Posaunenchor, marschierte am Sonntagvormittag in die St.-Georg-Kirche, als der Soldaten- und Kameradschaftsverein Königstein und Umgebung einen ökumenischen Festgottesdienst mit den Pfarrern Matthias Ahnert und Johann Zeltsperger sein 150-jähriges Bestehen feierte. In seiner sehr persönlichen Predigt erzählte der evangelische Pfarrer Matthias Ahnert, dass beide Großväter im Krieg gefallen seien. "Das Ziel für uns Christen sollte sein, Frieden zu stiften“, erklärte er.
Am Kriegerdenkmal erinnerte Ehrenvorsitzender Horst Pirner an die gefallenen Soldaten und betonte, wie wichtig es sei, Kameradschaft zu pflegen und den Frieden zu erhalten. Nach dem Lied „Ich hatte einen Kameraden“ legten Bürgermeister Jörk Kaduk und Vorsitzender Stefan Vogl zwei Kränze am Ehrenmal nieder.
Nachmittags gingen die Feierlichkeiten mit einem Festzug zum Sportplatz weiter. Gekommen waren die Soldaten- und Reservistenvereine des Kreisverbandes Amberg-Sulzbach mit ihren Fahnenabordnungen. Ehrenvorsitzender Horst Pirner hatte nicht nur eine Ausstellung über die Geschichte des Vereins vorbereitet, sondern gab auch einen Rückblick über die 150-jährige wechselvolle Geschichte des Vereins. So wurde der Verein nach dem Deutsch-Französischen Krieg gegründet, an den noch eine Gedenktafel des gefallenen Soldaten Johann Hartmann in der Schlacht bei Sedan 1870 in der evangelischen Kirche erinnert. „100 Jahre das gleiche Vereinslokal, das schafft nicht jeder. Noch dazu eine Vereinswirtin, die die Fahnenbänder im Zweiten Weltkrieg versteckte, um sie für den Verein zu retten“, erklärte Pirner. Der Verein hatte eine wechselvolle Geschichte, wurde im zweiten Weltkrieg aufgelöst, danach wieder gegründet. Auch setzt sich der Verein aus drei ursprünglich getrennten Kriegervereinen zusammen.
US-Freunde stehen zur Seite
Landrat Richard Reisinger, der auch gleichzeitig der Vizepräsident des Deutschen Volksbundes der Kriegsgräberfürsorge ist, erklärte: “Wir dachten die vergangenen Jahrzehnte, dass es das Militär nicht braucht, diese Tage belehren uns eines Besseren.“ Er übergab eine Spende an den Jubelverein. BSB-Präsident Oberst a.D. Richard Drexl bemerkte: „Wir haben die Wirklichkeit verdrängt und dachten, dass der Frieden in Mitteleuropa bleibt. Nun sind wir verteidigungsunfähig und froh, dass uns die US-Freunde zur Seite stehen.“ Deutschland brauche eine wehrhafte Demokratie, für die eine allgemeine Dienstpflicht nötig sei, meinte er. Er übergab dem Vorsitzenden Stefan Vogl ein Fahnenband des BSB mit Urkunde. Kreisvorsitzender Norbert Bücherl war beeindruckt vom Jubiläumgottesdienst und dem würdigen Totengedenken am Ehrenmal und schloss sein Grußwort mit dem Gruß des BSB: „In Treue fest“. Bürgermeister Jörk Kaduk bezeichnete die Kameradschaft im Verein als wichtig und ehrenhaft.
Lieutenant Colonel Jason Turner von der Field Artillerie Schwadron vom 2. Striker Regiment war die Partnerschaft mit Königstein und dem Soldaten- und Kameradschaftsverein wichtig. Er überreichte Stefan Vogl eine Gedenkmünze der Einheit. Anschließend gab es eine Fahrzeugschau des US Partnerschafts-Bataillons.
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