Nahe Königstein ist es zu einem großen Einsatz der Bergwacht und weiterer Kräfte von Technischem Hilfswerk (THW), Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei gekommen. Der Grund war, dass vier Personen am Donnerstag, 3. August, durch einen Felssturz in einer Höhle eingeschlossen wurden und sich nicht mehr selbst befreien konnten.
Was war genau passiert? Wie Maximilian Knab, Pressesprecher der Amberger Bergwacht, gegenüber Oberpfalz-Medien erläutert, ging der Notruf um 13.37 Uhr ein. „Sechs Höhlenkletterer waren in der Höhle Brändelbergloch bei Königstein unterwegs. Genau in dem Moment, als sie die Höhle wieder verlassen wollten, hat sich ein großer Felsbrocken gelöst und den Eingang verschlossen.“ Die Kletterer im Alter von 13 und 50 Jahren hatten dabei gleich doppelt Glück im Unglück: Laut Knab wurde niemand von dem bis zu einem Meter breiten Fels getroffen, alle seien unverletzt. Und: „Als sich der Fels löste, waren zwei von ihnen bereits draußen. Sie konnten Hilfe holen.“
Zwei Stunden eingeschlossen
In der Folge lief ein großer Rettungseinsatz unter Leitung von Alexander Renner an, insgesamt 59 Helfer eilten zur Höhle, allein 14 Experten der Amberger Bergwacht kamen zum Einsatz. Spezialisten von THW, Bergwacht und Feuerwehr beseitigten den Felsen und holten die Eingeschlossenen, unter denen sich auch Minderjährige befunden haben sollen, gegen 15.30 Uhr zurück ans Tageslicht. Knab dazu: „Sie waren unverletzt und machten einen gefassten Eindruck.“ Insgesamt waren sie circa zwei Stunden eingeschlossen. Durch ihre Stirnlampen hätten sie aber Licht gehabt, zudem habe man währenddessen durch einen Schlitz an der Seite des Felsens immer mit den Personen im Brändelbergloch sprechen können – der Kontakt war also nie abgebrochen.
Der Einsatz fand in anspruchsvollem Gelände nahe der Kreisstraße AS41 statt. „Der Höhleneingang liegt circa 150 Meter von der Straße entfernt, man kann dort nicht mit Autos hinfahren, sondern muss über sehr steiles Gelände durch den Wald aufsteigen.“ Laut Rettungsdienst kamen die Eingeschlossenen mit dem Schrecken davon.
Künftig wird erstmal niemand mehr die Höhle erkunden können. „Die Polizei und die Untere Naturschutzbehörde haben angeordnet, dass das Brändelbergloch vorerst verschlossen wird“, sagt Knab.
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