Die Fastenzeit ist in der christlichen Tradition eine Zeit der Einkehr und des Nachdenkens. Ein sichtbares Symbol dafür in Königstein ist eine Klagemauer, die bis Ostern in der evangelischen St.-Georgskirche stehen wird. Dort liegen Zettel für die Kirchenbesucher bereit, um darauf Klagen, Bitten und Sorgen oder auch Dank und Freude aufzuschreiben. Die Ritzen der Steine bieten Platz dafür.
Kirchenvorsteher und Organist Thomas Pirner erklärt die Aktion: "Wir müssen wieder lernen, auf die Kraft des Gebets zu vertrauen, und vor allem müssen wir wieder lernen, Gott selbst etwas zuzutrauen!" Dazu zitiert er die Bibelstelle: "Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet." Idealerweise entwickle sich die Mauer vor Ort in der Kirche zur "Klage-Mut-Hoffnungs-Mauer" und helfe dabei, die Coronapandemie oder die jüngsten Kriegsereignisse in Europa mit Hilfe des Glaubens zu verarbeiten.
Die Gebetszettel sollen übrigens nicht einfach verschwinden. Sie werden im Osterfestgottesdienst ungelesen verbrannt, so dass sich alle Sorgen, Bitten und Danksagungen in Licht und Wärme verwandeln und zu Gott aufsteigen, wünscht sich der Kirchenvorstand.
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