Nur wenige Tage nach seinem 86. Geburtstag ist der frühere Bürgermeister der Marktgemeinde Königstein im Landkreis Amberg-Sulzbach, Klaus Wolkersdorfer, am Montag verstorben. Geboren am 18. Januar 1938, wuchs er in Wendelstein bei Nürnberg auf. 1957 trat er seinen Dienst bei der Bundeswehr im Luftwaffenregiment in Roth an und schlug die Offizierslaufbahn ein. 1972 wurde er nach Amberg versetzt und arbeitete dort für den Militärischen Abschirmdienst.
Da sich Wolkersdorfer in seiner Wohnortgemeinde Königstein gerne auch in der Kommunalpolitik engagieren wollte, trat er zur Marktratswahl 1978 als Spitzenkandidat auf der sogenannten "Einheitsliste" an. Das Schicksal hatte andere Pläne mit ihm: Nach dem plötzlichen Tod des amtierenden Bürgermeisters Georg Seibold wurde ein Nachfolger gesucht, und es kam der Name Klaus Wolkersdorfer ins Gespräch. Leicht fiel ihm die Entscheidung nicht, denn ihm boten sich auch attraktive Karriere-Chancen bei der Bundeswehr, die mit dem Dienst eines ehrenamtlichen Bürgermeisters in Königstein nicht zu vereinbaren waren. Er stellte sich zur Wahl, bekam 97 Prozent der Stimmen und nahm die Doppelbelastung von Beruf und Bürgermeisteramt an.
Drei Wahlperioden, bis 1996, stand Wolkersdorfer an der Spitze der Marktgemeinde. Seine Amtszeit prägten der Bau der Wasserversorgung und die Aufnahme ins Städtebauförderungsprogramm, nach der viele Sanierungsprojekte Fahrt aufnahmen. Unter seiner Regie erwarb die Marktgemeinde das barocke denkmalgeschützte Rotgerberhaus. Seit seiner gelungenen Sanierung dient es als Rathaus, Fremdenverkehrsamt und Bücherei.
Berufsbedingt pflegte Wolkersdorfer enge Kontakte zur US-Army. Ein Regiment der Cavalry ernannte ihn sogar zu seinem Ehrenmitglied. Er organisierte eine Patenschaft zwischen dem Markt Königstein und den Strikers. Lang über das Ende seiner Dienstzeit als Bürgermeister hinaus blieb er dabei als Kontakt- und Verbindungsoffizier tätig. Bei der Bundeswehr ging er 1994 als Oberstleutnant in den Ruhestand.
Der Altbürgermeister war mehr als 60 Jahre lang mit seiner Frau Sieglinde verheiratet. Zuletzt hatte sich das Paar mehr und mehr aus dem öffentlichen Leben in Königstein zurückgezogen. Den Vereinen des Marktes blieb Klaus Wolkersdorfer jedoch als Mitglied verbunden, so dem Bergknappenverein, dem Trachtenverein D` Ossinger und dem Gesangverein. Dem Gartenbauverein und der Königsteiner Feuerwehr gehörte er sogar als Ehrenmitglied an.













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