Kohlberg
06.03.2019 - 09:13 Uhr

Kurz, aber sehenswert

Wieder ein paar hundert Zuschauer beim Kohlberger Gaudiwurm. Regen zwingt Organisatoren von der Vereinsgemeinschaft zum Umzug in die Turnhalle.

Das muss doch mal deutlich gesagt werden: „Die Feuerwehr stellt dieses Jahr zum ersten Mal das Prinzenpaar!“ Und sie lassen für die Großbaustellen der Gemeinde schon mal den Betonmischer an. Bild: jml
Das muss doch mal deutlich gesagt werden: „Die Feuerwehr stellt dieses Jahr zum ersten Mal das Prinzenpaar!“ Und sie lassen für die Großbaustellen der Gemeinde schon mal den Betonmischer an.

Das Wetter spielte leider nicht mit. Im ersten Teil des Kohlberger Gaudiwurms war's noch trocken, aber für die Gardetänze auf dem Schulvorplatz kam dann zu viel Nass vom Himmel. Doch die Verantwortlichen von Vereinsgemeinschaft und Faschingsgesellschaft reagierten prompt, und so ging der Faschingsspaß halt einfach in der Turnhalle weiter. Schön warm und trocken, nur die Kehlen bekamen genügend Nasses vorgesetzt.

Viele Zuschauer säumten auch diesmal die Straßenränder und feuerten ihre Maschkerer an. Heuer waren nicht ganz so viele Gruppen wie gewohnt dabei, aber der Zug war mit ganz witzigen kommunalen und politischen Themen gespickt. Auch der Sport kam nicht zu kurz beim Wagen der SV-Jugend. Ihr Spruch: "Im Juni kommen die Legenden vom Club zu unseren Alten Herren angerollt, nach dem Spiel gibt es vom Frieser-Richard ,Bayern-Steaks' in Gold!" Ribéry lässt grüßen!

Dass beim Stop am Rathaus der Bürgermeister als Hauptperson erst mal unauffindbar war, brachte Chefmoderator Stefan Gebhardt an den Rand der (gespielten) Verzweiflung. Amtschef Rudolf Götz war so toll als "Direktor des Gemeindezirkus" kostümiert, dass er auch auf den zweiten Blick nicht zu erkennen war. Als das Geheimnis dann gelüftet wurde, ließ er sich widerstandslos vom Prinzenpaar kidnappen und zum alten Schulhaus verschleppen. Dort ging dann die Sause mit den letzten Auftritten der Garden weiter.

Seine Gemeindekasse bekam Götz natürlich erst wieder zurück, nachdem er, gut gereimt, die Situation des Marktes ausführlich geschildert hatte. In seiner Rede ging es um Straßengräben, Feuerwehrautos und deren fehlende Fahrer, das neue Baugebiet, den Schulhaus-Umbau und natürlich die Ruine des Doktor-Bowel-Hauses. Dafür hat ein örtlicher Verein angeblich tausend Ideen, von denen jedoch keine im Rathaus ankommt.

Anton Beer-Walbrunn, der dort geborene Komponist, sei laut Götz nicht das berühmteste Kohlberger Kind. "Das ist der Lucky, wie ich find'", so der Bürgermeister. Und dem sollte an der Stelle doch ein Denkmal gesetzt werden, weil der im Fernsehen für Kohlberg Werbung macht. Na ja, rein von der Aktualität und seinem Umfang her würde so eine Statue des bayerischen Witzemeisters schon mehr hergeben als die von einem lange vergessenen Professor. Vor allem, wenn aus dem Lucky dann vielleicht sogar noch ein Wasserl rausrinnen tät! Die Gäste feierten denn auch noch fröhlich bis in die Nacht ihre Afterzug-Party und das Faschingseingraben.

Gefangen vom Charme des Prinzenpaares und gut beschirmt lässt sich Bürgermeister Rudolf Götz ganz ohne Gegenwehr aus dem Rathaus entführen. Seine Gattin hat ihn später „ausgelöst“, aber nur für einen Euro. Also, eigentlich sollte der ihr schon mehr wert sein. Bild: jml
Gefangen vom Charme des Prinzenpaares und gut beschirmt lässt sich Bürgermeister Rudolf Götz ganz ohne Gegenwehr aus dem Rathaus entführen. Seine Gattin hat ihn später „ausgelöst“, aber nur für einen Euro. Also, eigentlich sollte der ihr schon mehr wert sein.
Erst nachdem Bürgermeister Rudolf Götz seine Ansprache ans närrische Volk gehalten hatte, durfte der seine heißgeliebte, aber reichlich leere Gemeindekasse wieder in Empfang nehmen. Moderator Stefan Gebhardt hatte als Mikrofonhalter „niedere Dienste“, wie er sagte, zu verrichten. Bild: jml
Erst nachdem Bürgermeister Rudolf Götz seine Ansprache ans närrische Volk gehalten hatte, durfte der seine heißgeliebte, aber reichlich leere Gemeindekasse wieder in Empfang nehmen. Moderator Stefan Gebhardt hatte als Mikrofonhalter „niedere Dienste“, wie er sagte, zu verrichten.
 
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