Nach den Gottesdiensten scharten sich Abordnungen von Krieger- und Reservistenkameradschaft (KRK), Gemeinderäte, VdK sowie der Feuerwehren Hannersgrün und Kohlberg unter dem Kommando von Oberfeldwebel d. R. Ralf Wunder um das Kriegerdenkmal an der Nikolauskirche. Der evangelische Posaunenchor unter Leitung von Markus Sparrer eröffnete die Gedenkstunde zum Volkstrauertag mit der Melodie des Liedes „Ja, ich will euch tragen, bis zum Alter hin“. Ortspfarrer Martin Valeske und Pater Prince Kalarimuryil schlossen in ihre Gebete die leidenden Menschen aller Zeiten ein.
Der unselige Überfall von Nazideutschland auf Polen 1939 war der zentrale Punkt in der Gedenkrede von zweitem Bürgermeister Gerhard List. „Nur wer sich an Krieg, Unrecht und Gewaltherrschaft von damals erinnert, kann aus der Vergangenheit lernen und die Zukunft gestalten“, sagte der Redner. Er leitete von den Gräueltaten in polnischen Lagern und dem Warschauer Aufstand über in das schwierige Eingestehen deutscher Schuld und Sühne in den Nachkriegs-Jahrzehnten bis hin zum heute weitgehend reibungslosen Miteinander der Staaten Europas.
List erinnerte an Politiker wie Willy Brandt, die maßgebenden Einfluss auf den Versöhnungsprozess hatten. Und mit Blick auf rechtsradikale Umtriebe an den Satz von Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel: „Wer sich dazu herbeilässt, die Erinnerung an die Opfer zu vergessen, der tötet sie ein zweites Mal.“
Mit den Posaunenklängen des Liedes vom guten Kameraden, drei Böllerschüssen aus der Salutkanone und der Nationalhymne endete die Gedenkveranstaltung. Bereits am Vorabend gedachten die Bürger des Ortsteils Röthenbach am Kriegerdenkmal unter den lodernden Flammen in der Feuerschale an die Opfer von Kriegen und Gewaltherrschaft.

















Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.