Kondrau bei Waldsassen
11.03.2024 - 09:54 Uhr

Früherer Polizist Engelbert Kunz feiert seinen 90. Geburtstag

34 Jahre war Engelbert Kunz bei der Polizei, davon 32 Jahre in Waldsassen. Jetzt feierte er seinen 90. Geburtstag. Hätte er heute noch einmal die Wahl, würde er diesen Beruf nicht mehr ergreifen, wie der Jubilar verriet.

Engelbert Kunz kam am 4. März 1934 in Groppenheim (Hausname "Ellngirgl") zur Welt, kürzlich feierte er seinen 90. Geburtstag. Zur offiziellen Feier hatte der frühere langjährige Polizist einige Tage nach dem Ehrentag eingeladen. Zuvor hatten neben der Familie auch Bürgermeister Bernd Sommer, Stadtpfarrer Dr. Thomas Vogl sowie Vertreter des Imkervereins Waldsassen - dort ist er seit mehr als zwei Jahrzehnten Ehrenmitglied - und der Polizeiinspektion Waldsassen gratuliert.

Engelbert Kunz wuchs mit sieben Geschwistern auf, unter ihnen war auch der 94-jährige ehemalige CSU-Bundestagsabgeordnete Dr. Max Kunz, der in Weiden lebt. Mit ihm hat der Jubilar fast täglich telefonischen Kontakt. Engelbert Kunz erlernte zunächst in Niederbayern den Beruf des Landwirts, die Ausbildung schloss er mit der Gesellenprüfung ab. 1961 ging Kunz zur Polizei. Nach seiner Ausbildung in Rothenbürg ob der Tauber war er ab 1963 bis zu seiner Pensionierung 1995 bei der Grenzpolizeistation Waldsassen im Wach- und Streifendienst eingesetzt. Mit 61 Jahren ging Kunz in die Pension.

Beruf wäre heute ein anderer

Im Gespräch mit Oberpfalz-Medien blickte Engelbert Kunz auf die Zeit zurück, in der die Grenze zur damaligen Tschechoslowakei noch geschlossen war. Mit den Tschechen habe die Polizei vor dem Fall des Eisernen Vorhangs keinen Kontakt gehabt. Man habe zwar des Öfteren die tschechischen Beamten oder Soldaten in Sichtweite gegrüßt, diese hätten jedoch nicht zurückgegrüßt. "Wahrscheinlich durften die nicht", mutmaßte der Jubilar. In Sachen Kriminalität habe man damals in Waldsassen alles im Griff gehabt, man habe die "Experten" gekannt, so Kunz. Den Beruf des Polizisten gibt es in der Familie weiterhin. Sein Schwiegersohn ist Roland Heldwein, der zuletzt Leiter der Polizeiinspektion Waldsassen war und heute Leiter des gemeinsamen Zentrums der deutsch-tschechischen Polizei- und Zollzusammenarbeit in Schwandorf ist. Enkelin Miriam absolviert derzeit ein Praktikum bei der Polizeiinspektion Waldsassen.

Imkerei einst großes Hobby

Die Frage, ob Engelbert Kunz heute noch einmal zur Polizei gehen würde, wenn er die Wahl hätte, verneinte er im Gespräch mit Oberpfalz-Medien: "Ich bin ein Mensch, der gerne in der Natur ist. Mein Traumberuf heute wäre Gärtner oder Imker", erklärte er ohne Umschweife. Die Imkerei war sein großes Hobby, altersbedingt musste er sie vor rund zehn Jahren aufgeben. Bis zu 25 Bienenvölker betreute Kunz in der Hochphase. In diesem Zusammenhang stellte der Jubilar fest: "Die Natur, vor allem die Vogelwelt, hat sich verändert." Dazu nannte er ein Beispiel: "Früher war die Amsel ein Zugvogel, jetzt bleibt sie schon seit Jahrzehnten auch im Winter bei uns." Engelbert Kunz liebt seinen Garten, in dem er sich weiter gerne aufhält. Er arbeite auch gerne mit Holz, wie er berichtete. Wenn es die Gesundheit erlaube, kümmere er sich sogar noch hin und wieder um das Holzspalten. Früher habe er auch viel gedrechselt: "Es war eines meiner großen Hobbys."

Zum Geburtstag gratulierten natürlich allen voran seine Ehefrau Marianne, mit der er seit 1968 verheiratet ist, die drei Kinder Daniela, Beatrix und Tobias sowie die sieben Enkelkinder. Seit 1973 sind Engelbert und Marianna Kunz in Kondrau zu Hause, zuvor wohnten sie in Waldsassen.

 
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