Was im April 1992 zwischen Kümmersbruck und Holysov besiegelt wurde, ist eine unerschütterliche Beziehung geworden. Doch woher kommt die Partnerschaft ausgerechnet mit Holysov? Welche Verbindungen hatte Kümmersbruck in die rund 140 Kilometer entfernte Stadt, die 25 Kilometer südöstlich von Pilsen am Fluss Radbuza liegt. Im Grunde genommen keine. Holysov hatte 1939 bis 1945 zum Deutschen Reich gehört und damals Holleischen geheißen. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Holysov tschechisch und 1960 zur Stadt mit damals gut 500 Einwohnern erhoben.
Die Partnerschaft zwischen Kümmersbruck und Holysov ist eng mit dem Namen des im November 2011 in Schnaittenbach verstorbenen ehemaligen SPD-Landtagsabgeordneten und Vorsitzenden des bayerischen Siedlerbunds, Otto Benner, verknüpft. Benner, damals in Furth im Wald beheimatet, pflegte enge Kontakte in die Tschechoslowakei in der Zeit der Wende, als Tauwetter in den Ost-West-Beziehungen eingesetzt hatte.
Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs suchten Kommunen in Tschechien und auch deren Bürger Kontakte zu deutschen Städten und Gemeinden. Benner hatte zunächst für eine Partnerschaft die östlich von Pilsen gelegene Bezirkshauptstadt Rokycany vorgeschlagen und war 1991 mit Kümmersbrucks damaligen Bürgermeister Richard Gaßner und Dolmetscher Josef Schübl hingefahren. Doch Rokycany passte strukturell und von der Größe her nicht so richtig zu Kümmersbruck mit damals rund 8000 Einwohner.
Aber die zweite Adresse passte: Holysov. Damals war dort Jaromir Prach der Bürgermeister und der zeigte sich für die Partnerschaft ebenso offen wie Gaßner. Ende 1991 weilte eine Delegation aus Holysov in Kümmersbruck und 1992 wurde die Verbindung besiegelt.













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