Kümmersbruck
06.02.2025 - 17:06 Uhr

Das ganz große Ramadama an der Vils von Schmidmühlen bis Amberg

Ja, wahrscheinlich ist es kalt, vielleicht auch nass. Aber es gibt einen guten Grund, trotzdem Zeit an der frischen Luft zu verbringen: Fürs große Ramadama, Frühjahrsputz an der Vils, am Samstag, 22. Februar, werden viele Helfer gebraucht.

Im Kleinen gab und gibt es solche Müllsammel-Aktionen öfter – jetzt sollen die Kräfte zu einem großen Ramadama gebündelt werden: Der Naturpark Hirschwald, die Umweltstation Ensdorf und die Gemeinde Kümmersbruck wollen viele Vereine und andere Helfer zusammenbringen, um am Samstag, 22. Februar, zwischen Schmidmühlen und Amberg entlang der Vils ganz groß aufzuräumen.

Viele Vereine und Gruppen haben schon zugesagt. Jetzt sind noch möglichst viele weitere Naturfreunde – einzeln, als Familie oder Gruppe –, aufgerufen, mitzumachen. Ende Februar ist es kalt, vielleicht auch nass: Aber der Zeitpunkt ist bewusst gewählt, vor Beginn der Vogelbrut. Naturpark-Ranger Christian Rudolf empfiehlt die passende Kleidung. Und den Gedanken, dass es auch um diese Jahreszeit schön sein kann, mal vier Stunden in der Natur zu verbringen und sein Umfeld besser kennenzulernen: "Nur was man sieht, kann man lieben. Und was man liebt, das schützt man auch."

Anmeldung im Kloster Ensdorf

Wer dabei sein will, meldet sich am besten vorher bei der Umweltstation im Kloster Ensdorf (09624/920042, Anita Pedall) und erfährt dort, in welchem Abschnitt an der Vils er am besten mithelfen kann. Das Ramadama läuft am Samstag, 22. Februar, von 9 bis 13 Uhr. Helfer sollten sich der Witterung entsprechend anziehen (denn aufgeräumt wird bei jedem Wetter), und feste Schuhe sowie Arbeits- oder Gartenhandschuhe tragen. Eine Warnweste wäre gut, um im Gelände gut sichtbar zu sein. Säcke zum Müllsammeln bekommen die Teilnehmer am jeweiligen Treffpunkt, den sie bei der Anmeldung erfahren.

Vertreter der beteiligten Vereine treffen sich am 22. Februar um 8.45 Uhr im Kümmersbrucker Bauhof in Lengenfeld zur Einsatzbesprechung. Dort sind zum Ende der Aktion, ab 13 Uhr, auch alle anderen Teilnehmer willkommen – zum gemütlichen Ausklang am Grill.

"Weit über 100 Leute"

Die Idee zum großen Ramadama entstand im vergangenen Jahr beim Tag des Wassers an der Vils in Theuern. Dort waren viele Vereine und Institutionen vertreten, die einen Bezug zum Wasser haben – also waren da eigentlich schon die Richtigen beisammen für einen Frühjahrputz entlang der Vils im Naturpark Hirschwald. Viele von ihnen sind auch jetzt wieder dabei. Ranger Christian Rudolf aus dem Orga-Team rechnet deshalb mit "weit über 100 Leuten" beim Ramadama am 22. Februar.

Die (und gerne auch noch mehr) braucht es aber auch, schließlich soll von unterhalb Schmidmühlens flussaufwärts bis Amberg Müll eingesammelt werden - entlang und sogar in der Vils, denn auch einige Kanufreunde haben schon zugesagt. Im Bereich Kümmersbruck wird auch abseits der Vils Müll gesammelt, erklärt Tobias Birner vom Orga-Team. Das Aufräumen ist an diesem Tag das eine – das andere ist das Miteinander. Es bringt laut Christian Rudolf viele Menschen aus ganz unterschiedlichen Bereichen zusammen, die ganz "nebenbei", im Gespräch, auch interessante Einblicke in das bekommen, was der andere tut – vom Teichwirt bis zum Fischereiverein.

Müllbeutel und Plastikfetzen

Kümmersbrucks Bürgermeister Roland Strehl gibt offen zu, dass er die Idee, Müll aus der Natur wegzuräumen, zwar gut findet – aber auch die andere Seite sieht: "Ist es sinnvoll, wenn Leute den Müll anderer Leute wegräumen?" Andrerseits, so fügt er hinzu, könnten solche Aktionen vielleicht trotzdem den einen oder anderen zum Nachdenken bringen und zur "Bewusstseinsbildung" beitragen. So, dass mancher vielleicht doch für sich entscheide, kein Umweltsünder zu sein und seinen Dreck nicht einfach in die Natur zu werfen.

Was da alles landet, ist schon bemerkenswert, wenn man von Ranger Rudolf hört, was beim letzten Naturpark-Ramadama alles gefunden wurde – vom Fahrrad in der Vils über ein auf Plastik aufgezogenes Wahlplakat bis zum komplett gefüllten Rucksack samt Kleidung und Zahnbürste. Und, für den Ranger am Erschreckendsten, komplett gefüllte Müllsäcke und jede Menge Plastikfetzen, Folien, Blister, zum Teil schon etwas zersetzt. "Und wenn sich Plastik mal zersetzt, weiß man, dass das schon lang rumgelegen ist."

 
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