Kümmersbruck
14.11.2021 - 14:20 Uhr

Kümmersbruck begeht den Volkstrauertag als "Tag für den Frieden"

Als "Tag für den Frieden" beging die Gemeinde Kümmersbruck den Volkstrauertag. Bürgermeister Roland Strehl und Kommandeur Sebastian Erbe vom Logistikbataillon 472 legten Kränze am Ehrendenkmal nieder.

Volkstrauertag in Kümmersbruck: Kommandeur Sebastian Erbe vom Kümmersbrucker Logistikbataillon 472 salutiert nach der Kranzniederlegung. Bild: e
Volkstrauertag in Kümmersbruck: Kommandeur Sebastian Erbe vom Kümmersbrucker Logistikbataillon 472 salutiert nach der Kranzniederlegung.

In Kümmersbruck begann der Volkstrauertag am Sonntag mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Wolfgang. Danach legten für die Gemeinde Bürgermeister Roland Strehl und für das Logistikbataillon 472 aus der Schweppermannkaserne Kommandeur Oberstleutnant Sebastian Erbe Kränze am Ehrendenkmal nieder, eingerahmt von den Feuerwehren Kümmersbruck und Haselmühl. Musikalisch begleitet wurde die Zeremonie vom Musikverein.

Viele Gedenktafeln in den Gemeinden konnten nach 1945 die Namen der "gefallenen und vermissten Helden" aus den beiden Weltkriegen gar nicht mehr aufnehmen – es waren zu viele. Die Bedeutung des Volkstrauertags hat sich im Laufe der Jahrzehnte gewandelt: Nicht nur der Opfer der beiden Weltkriege wird an diesem Tag gedacht, mittlerweile müssen auch andere Opfer von Kriegshandlungen, Gewalt, Rassismus und Terror einbezogen werden, bis in die jüngste Zeit.

"Welt ist nicht frei von Krieg"

„Ein Tag der Versöhnung, ein Tag der Verständigung und ein Tag für den Frieden“ ist für den Kümmersbrucker Bürgermeister Roland Strehl der Volkstrauertag. Und dennoch: „Die Welt ist nicht frei vom Krieg. Es vergeht kein Tag, an dem nicht in irgendeinem Land oder Kontinent geschossen, gebombt und getötet wird.“ Den Terroranschlag vom 11. September 2001, die Anschläge, „die uns Deutsche erschütterten“, prangerte Strehl an. „Der Krieg findet nicht mehr in auf fernen Schlachtfeldern statt, sondern direkt vor der Haustür.“

Strehl appellierte an die Solidarität der Menschen für die Opfer und Hinterbliebenen, rief auf zu Gewaltvermeidung, zur Verständigung untereinander und schließlich zur Unterstützung. „Wenn wir diese Werkzeuge des Friedens erkennen und gut benutzen, dann kann dieser Volkstrauertag auch ein Tag der Hoffnung sein.“

Frieden ein hohes Gut

Auch der Kommandeur der Kümmersbrucker Logistiker, Sebastian Erbe, mahnte zu Versöhnung und Verständigung. Als „Tag für den Frieden“ bezeichnete Serbe den stillen Gedenktag. Der Zweite Weltkrieg liege jetzt 76 Jahre zurück – „und dennoch ist die Welt nicht frei von Gewalt“. Freiheit und Frieden seien ein hohes Gut, das es zu schützen gelte, sagte Erbe. Der sich dann auch bedankte für das hohe Spendenaufkommen in Kümmersbruck für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der 800 Soldatenfriedhöfe betreue.

Amberg14.11.2021
Kommandeur Sebastian Erbe, Bürgermeister Roland Strehl und Pfarrer Wolfgang Bauer (von links) sowie eine Abordnung der Feuerwehr Gärmersdorf beim Abspielen Nationalhymne beim Volkstrauertag in Kümmersbruck. Bild: e
Kommandeur Sebastian Erbe, Bürgermeister Roland Strehl und Pfarrer Wolfgang Bauer (von links) sowie eine Abordnung der Feuerwehr Gärmersdorf beim Abspielen Nationalhymne beim Volkstrauertag in Kümmersbruck.
Hintergrund:

Volkstrauertag

  • Am Anfang war der Volkstrauertag ein Gedenktag für die gefallenen deutschen Soldaten im Ersten Weltkrieg
  • Die erste Gedenkstunde war 1922, der erste Volkstrauertag dann 1925
  • Eingeführt hat den Volkstrauertag der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge
  • Schätzungsweise 17 Millionen Menschen haben im Ersten Weltkrieg ihr Leben verloren: Männer, Frauen, Kinder.
  • Die Nationalsozialisten machten den Volkstrauertag zu einem Heldengedenktag und missbrauchten ihn für Militärparaden
  • Rund 50 Millionen Tote waren nur 30 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg zu beklagen.
 
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