Dem Umweltgedanken wird in Bayern ein hoher Stellenwert eingeräumt. Dies wurde im neuen „Lehrplan plus für die Mittelschulen“ weiter verstärkt und präzisiert. So sollen die Schüler „im Rahmen der schulischen Umweltbildung und -erziehung zahlreiche Kompetenzen erwerben, wie Verantwortungsbewusstsein für Natur und Umwelt, und ihre Kenntnisse über die komplexe und wechselseitige Abhängigkeit zwischen Mensch, Gesundheit und Umwelt erweitern“. An der Mittelschule Kümmersbruck hat die Auseinandersetzung mit Umweltthemen eine lange Tradition. Mit der zuständigen Lehrerin und Umweltbeauftragten, Felicitas Berger, werden immer wieder verschiedene Aktionen gestartet. Die Mittelschule ist außerdem eine der wenigen Schulen, die einen eigenen Schulwald mit einer „Draußenklasse“ betreut.
Kitzsuche auf der Bergwiese
Dank eines guten Netzwerkes konnte diese „Draußenklasse“ nun bei einem besonderen Einsatz am Mariahilfberg in Amberg dabei sein: Eine Bergwiese, die abgemäht werden sollte, wurde nach Rehkitzen abgesucht, nachdem auf diesem Areal immer wieder Rehgeißen gesichtet wurden. Der Hintergrund: Im Frühsommer beginnen die ersten Landwirte ihre Wiesen zu mähen, um das Gras zu silieren oder als Heu zu ernten. Diese selbst erzeugten Grundfutterkonserven sind für die Betriebe ein wichtiger Bestandteil der Futterrationen für Wiederkäuer, vor allem in der Milchviehhaltung.
Der Termin der Mahd fällt jedoch zusammen mit der Brut- und Setzzeit vieler Wildtiere, die in Wiesen ihren Nachwuchs sicher wähnen. Doch „Ducken und Tarnen“ schützt zwar vor Raubtieren, nicht aber vor dem Kreiselmäher. So empfiehlt auch der Bauernverband, den Mähtermin mindestens 24 Stunden vorher mit dem Jagdpächter abzusprechen oder selbst erforderliche Maßnahmen für die Wildtierrettung zu ergreifen. So geschehen vorbildlich in Amberg: Hier kam nun am Mariahilfberg ein gemeinnütziger Verein, die Rehkitzrettung Amberg-Sulzbach, zum Einsatz. Vorsitzende Susanne Kunisch war mit einem Helferteam und einer Drohne zu der Wiese gekommen. Mit dabei war auch Martin Seits vom städtischen Forstamt Amberg.
Sensibilisierung für Artenschutz
Spannend war die Suche nach möglichen Rehkitzen für die Kinder der Mittelschule allemal, auch wenn die Rehgeißen ihr Kitze wohl schon in Sicherheit gebracht hatten. Trotz allem lernten die Schüler viel über die Arbeit des Vereins und über die Kitzrettung. "Die Aktion war ein wichtiger Baustein zur Umweltbildung und zur Sensibilisierung der Kinder für den Tier- und den Artenschutz", sagte auch Schulleiter Florian Fuchs.















Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.