Hand aufs Herz: Wer denkt schon bei der Hochzeit an die Diamantene? Bei der Eheschließung ist, naturgemäß, der Gedanke weit, ganz weit weg, im Grunde nicht da. Das ist am Anfang ein Rohdiamant, der nach 60 Jahren zu einem Diamanten geschliffen ist. Wohl dem Paar, das diese 60 Jahre Zeit gemeinsam verbringen durfte, das sich an diesem ganz speziellen Jubiläum miteinander auf die Suche nach der Zeit, nach der Erinnerung machen kann und dann schließlich zu der Erkenntnis kommt: Im Grunde alles richtig gemacht. Das ist für Klaus Schmien, Jahrgang 1941, und Marianne Schmien, geborene Them, Jahrgang 1946, aus Kümmersbruck nicht anders. Am 7. Februar 1964 in der Dreifaltigkeitskirche in Amberg getraut, haben sie einen Marathon von 60 gemeinsamen Jahren hinter sich. Klaus Schmien kam durch den Krieg zufällig nach Amberg, er und seine Frau Marianne sind in Amberg unbekannterweise aufgewachsen, sie haben sich in dem damaligen „Bräustüberl“ hinter dem Gregor-Mendel-Gymnasium kennengelernt – wieder Zufall. „Ich habe zu meiner Mutter damals gesagt, der ist mein Traummann, nur der ist es." Er blieb es auch bisher 60 Jahre lang.
Vielleicht lag es ja auch daran, dass beide Sternzeichen Zwillinge sind. Die Ehe blieb natürlich nicht ohne Folgen: die Kinder Klaus, Matthias, Bianca und Stefan bereicherten ihr abwechslungsreiches Leben. „Wir haben immer versucht, für unsere Kinder da zu sein, ihnen daheim Halt und Familie zu geben“, sagt Marianne Schmien über eine Zeit mit vier Kindern, die ihre Höhen und Tiefen hatte. Mittlerweile gehören zur Familie vier Enkel, darunter ein Kapitän. Der trägt jedoch nicht marineblau, sondern gelb-schwarz, Mario ist nämlich Spielführer beim FC Amberg. Und dort sind die FC-Fans Marianne und Klaus Schmien auch bei jedem Heimspiel auf der Tribüne Stammgäste. Klaus Schmien ist ein leidenschaftlicher Briefmarkensammler, beim Sammlerverein in Amberg 2. Vorsitzender. Seine Frau ist seit 20 Jahren im Frauenbund in Kümmersbruck und dort im Vorstand. Seit 18 Jahren wohnen sie in Kümmersbruck, vorher 45 Jahre lang im Wasserwerk in Engelsdorf. Das hatte einen guten Grund: Klaus Schmien war ab 1965 Wassermeister, sorgte sozusagen dafür, dass Amberg gutes Trinkwasser hatte.
Wenn sie die 60 gemeinsamen Ehejahre Revue passieren lassen, dann können die Eheleute Schmien „auf ein zufriedenstellendes Leben" verweisen, in dem sie die Probleme „gemeinsam gemeistert haben“. Sie waren viel mit ihren Kindern auf Städtereisen unterwegs. "Mein Mann kennt jede Kirche“, lacht Marianne Schmien. Die Welt im Hause Schmien scheint in Ordnung: das Rezept hört sich recht einfach an: „Für unsere Kinder war immer jemand da, man muss sich respektieren, auch mal nachgeben können, dann geht das schon“, sagt Marianne Schmien.
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