Es kann schon passieren, dass man Richard Gaßner mit seinem John-Deere-Schlepper fahren sieht, der Hänger mit Holz beladen. Waldarbeiten gehören sozusagen zu seinen Hobbys; Schlittschuhlaufen, Radfahren oder Städtereisen ebenfalls. Gaßner hat jetzt die ruhigeren Seiten des Lebens favorisiert, er wirkt entspannt, hat in der Kümmersbrucker Lilienstraße seinen Garten mit Teich, sieht seinem 70. Geburtstag am 15. Juli gelassen entgegen. An sich ist er ja Lengenfelder, aber in Penkhof mit acht Geschwistern aufgewachsen, das mag wohl auch die Ursache für seine ausgeprägten soziale Gene gewesen sein. Gaßners Leben ist, seit er am 1. August 1965 damals noch bei der Gemeinde Gärmersdorf angefangen hat, bis heute von der politischen Arbeit bestimmt. Er ist bis zum letzten Tag gerne ins Rathaus gegangen, ließ er wissen: 49 Jahre lang, davon 25 Jahre als Verwaltungsfachwirt, 24 als Bürgermeister.
Familie der Rückhalt
Und dennoch, für Richard Gaßner ist die wichtigste Säule in seinem Leben seine Familie. Seit 48 Jahren mit Ehefrau Maria verheiratet, gehören zwei Kinder und fünf Enkel zur Familie. Das ist die private Seite des Richard Gaßner, dessen Maxime als Bürgermeister bis 2014 gewesen ist: „Ich habe immer versucht, die Gemeinde zu führen, wie daheim auch, mit vorsichtiger Finanzpolitik“. Sozusagen keine Ausgaben ohne Deckungsvorschlag, immer das Rathaus im Griff. Die Familie, das sei für ihn immer wieder der wichtigste Bereich gewesen und ist es auch immer noch. Seine Bodenständigkeit kam bei der Bevölkerung gut an, seine Beliebtheit offenbarte sich in herausragenden Wahlergebnissen. Der Bau von Kindergärten bzw. Tagesstätten, schon 1991 die erste Kindergartengruppe in Theuern, 1993 die zweite Gruppe, 1995 Eröffnung Kindergarten Arche Noah, 2000 Neubau St. Antonius, Krumbach-Naturierung, Vilsstege – der Tätigkeitsnachweis ließe sich beliebig fortsetzen. Kümmersbruck zählte schließlich in seiner Ägide dann über 10 000 Einwohner. Und nicht zuletzt: Gaßner gehört 40 Vereinen und Verbänden an, die waren ihm immer Anliegen und Sorge zugleich, kaum eine Jahreshauptversammlung lief ohne Gaßner ab.
Seit 1977 SPD-Mitglied
Die politische Arbeit - seit 1977 ist Gaßner SPD-Mitglied, seit 1979 in der SPD-Spitze in Kümmersbruck - konnte den Sozialdemokraten regional und überregional natürlich nicht verborgen bleiben: Gaßner gehört seit 1990 dem Kreistag an, war Stellvertreter des Landrats. Bei den letzten drei Kreistagswahlen (2008, 2014 und 2020) erreichte er die besten SPD-Ergebnisse. Eine Kandidatur für den Landtag – die hat Gaßner nicht gereizt, vielleicht hätte er es geschafft, heißt es in Parteikreisen. Schließlich ist der Jubilar seit Oktober 1998 im Bezirkstag, Sprecher seiner SPD-Fraktion – also 70 Jahre lang aktiv. Engagiert ist er auch jetzt noch, aber, wie er sagt, entspannter und ruhiger. Gefeiert wird Corona-bedingt am Donnerstag im kleinen Kreis im Sportzentrum beim Tröster.















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