Ehrentag für die Bundeswehr in München: "Auch, wenn wir das Ehrenabzeichen verleihen, ist die Ehre bei uns, die Ehre ganz großartige Persönlichkeiten auszuzeichnen, die für unser Land gewirkt, Leib und Leben riskiert und unglaublich viel Heldenmut bewiesen haben", sagte Ministerpräsident Markus Söder laut Deutscher Presseagentur am Montag bei der Verleihung im Kuppelsaal der Staatskanzlei. Wie unverzichtbar die Bundeswehr für Deutschland sei, zeige sich derzeit auch bei der Bewältigung der Hochwasserkatastrophe.
Die "Ehrenzeichen des Ministerpräsidenten für Verdienste im Auslandseinsatz" sind erst neu eingeführt worden. Die ersten gingen an Soldaten aus den Standorten Kümmersbruck, Feldkirchen, Neuburg/Donau und Pöcking. Vom Logistikbataillon 472 in der Schweppermannkaserne wurden geehrt: Stabsfeldwebel Manuel Wild, Hauptmann Christian Jäger und Stabsfeldwebel Heiko Löhner-Hoffmann. Um die Auszeichnung erhalten zu können, müssen entweder mehr als 400 Auslandseinsatztage oder fünf verschiedene Auslandseinsätze erbracht worden seien. Pro Jahr sollen nur 75 Ehrenzeichen vergeben werden. Söder lobte die Soldaten für ihre mutige Teilnahme am längsten und verlustreichsten Einsatz der Bundeswehr im Ausland. "Sie sind die Gesichter unseres Landes, Sie zeigen Flagge. Sie haben sich als wahre Helden gezeigt", sagte er zum zwei Jahrzehnte langen Einsatz gegen Terror und Gewalt. "Sie haben die Bürger vor den Taliban beschützt, wie lange das reicht, wird sich zeigen."
Mit Blick auf die Zukunft betonte Söder, dass es Aufgabe der Regierung sei, dafür zu sorgen, dass der Bundeswehr Material und Ausrüstung zur Verfügung stehe, um "gefährlichste Einsätze" zu bestehen. Es brauche eine stabile und starke Bundeswehr, die aus eigener Kraft sich selbst schützen und für Frieden und Freiheit eintreten könne.
Knapp 120 Männer und Frauen vom Logistikbataillon 472 aus Kümmersbruck waren im Frühling nach Afghanistan gesandt worden, um die bereits dort stationierten Truppen zu versorgen. Der Auftrag hat sich dann bald geändert, vor allem in den letzten vier Wochen ihres Einsatzes. Die Soldaten mussten dann beim Rückbau, beim Verpacken und Verladen helfen. "Fahrzeuge, Ausrüstung und Soldaten müssen nach Deutschland zurück", erzählte Oberstabsfeldwebel Matthias L. vor wenigen Wochen in einem Interview mit Oberpfalz-Medien. Der 49-Jährige aus dem Landkreis Tirschenreuth ist der Kompaniefeldwebel der Logistikkompanie.
Auch der Gedenkstein für die in Afghanistan gefallenen deutschen Soldaten ist mit Hilfe der Kräfte aus Kümmersbruck Ende Mai nach Deutschland gebracht worden. Im "Camp Marmal" in Afghanistan war der 27 Tonnen schwere Findling auf einen Schwerlasttransporter der Bundeswehr geladen worden. Dann wurde dieser nach Leipzig geflogen. Inzwischen steht der Gedenkstein in der Henning-von-Tresckow-Kaserne in Schwielowsee. Dort, unweit des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr, befindet sich der Wald der Erinnerung. Da soll der Gedenkstein im Zentrum des nachgebauten Ehrenhains von "Camp Marmal" stehen.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.