Ziel ist es, wie es Bürgermeister Strehl ausrückte, "etwas für eine seniorengerechte Gemeinde zu tun". Zwar sei mit Einrichtungen wie Seniorenrat und Seniorenmosaik schon einiges geschehen, aber mit dem neuen Wohnviertel "geht es jetzt wirklich an die Hardware". Ein "richtiges Seniorenquartier" soll entstehen, sagte Strehl - wobei hier natürlich auch Jüngere wohnen könnten.
Partner: Gemeinde und Investor
Mit dem Gemeinschaftsprojekt, das die Gemeinde (sozialer Wohnungsbau) mit dem Investor Herbstwiesen Kümmersbruck (freifinanziertes Wohnen) umsetzt, habe der Gemeinderat "einen guten Weg" gefunden. Dass Kümmersbruck hier in den sozialen Wohnungsbau einsteigt, sei "für uns totales Neuland", merkte Strehl an - und damit vom Aufwand her nicht ohne. Erfreut ist der Bürgermeister, dass die Bauarbeiten keine Auswirkungen auf den Verkehr habe: "Wir werden nichts sperren. Gar nichts." Die Kümmersbrucker werden das nach mehreren großen Straßenbau-Projekten mit Staus und Umleitungen gerne hören.
Altenheim, Kindergarten für Pflegepersonal, Ärzte, Dienstleister und Einkaufen, Eigentums-, Sozial- und Mietwohnungen – alles ganz nah beieinander: Darum geht es im Senioren-Wohnpark Kümmersbruck. Zwischen Rathaus und AWO-Seniorenheim entstehen unter Regie der Herbstwiesen Kümmersbruck barrierefreie Eigentumswohnungen in ökologischer Holzbauweise (Fertigstellung Ende 2020) mit Tiefgaragenstellplätzen, nach Wunsch buchbare Leistungen wie Hausmeister oder ambulante Pflegedienste, Einkaufsservice, Praxen für Ärzte und Therapeuten und E-Car-Sharing sowie unter Federführung der gemeinde auch Mietwohnungen (sozialer Wohnungsbau/Baubeginn 2020). Die Kosten für die gerade begonnene Erschließung liegen bei 1,1 Millionen Euro.
Landrat lobt "Aushängeschild"
Landrat Richard Reisinger verwies angesichts der alternden Gesellschaft auf das "seniorenpolitische Gesamtkonzept des Landkreises" und lobte dabei das Bauprojekt als "Aushängeschild par excellence: Damit macht Kümmersbruck alles richtig." Natürlich brauche eine Gemeinde auch künftig Baugrund für Junge, aber eben auch "Perspektiven für Senioren", wie sie jetzt in Kümmersbruck entstünden.
Herbert Mirbeth, einer der Geschäftsführer der Herbstwiesen Kümmersbruck, erinnerte daran, dass der "politische Spatenstich" für den Senioren-Wohnpark schon weit zurückliege. Er lobte die "vorausschauende Vorratspolitik", durch die nun das optimale Grundstück für das Projekt zur Verfügung stehe. Dieses könne zudem auf eine "sehr solide Grundlagenplanung" bauen. Von den knapp 10 000 Kümmersbruckern seien jetzt schon 2000 über 65 Jahre alt: Damit verwies Mirbeth auf die demografische Entwicklung.
Zitate
„Das füllt bei uns jetzt schon drei Ordner, obwohl wir noch keinen Stein bewegt haben.“
Bürgermeister Roland Strehl deutet an, dass sozialer Wohnungsbau einigen Aufwand für die Gemeinde bedeutet
„So schaut man aus, wenn man in Ruhestand geht als Landrat.“
Landrat Richard Reisingers Kompliment an seinen ehemaligen Amtskollegen Herbert Mirbeth, jetzt Geschäftsführer der Herbstwiesen Kümmersbruck
„Es ist noch was frei.“
Bürgermeister Strehl wirbt bei Landrat Richard Reisinger nach dessen Bekenntnis, selbst auch schon die Zielgruppe 50+ zu sein, für den Senioren-Wohnpark Kümmersbruck
„Da erreiche ich meinen Stammtisch nicht fußläufig, das wäre ungünstig.“
Reisinger wird nicht nach Kümmersbruck umziehen
„Neue Wohnformen braucht das Land.“
Projekt-Partner Herbert Mirbeth zur beispielhaften Idee, Wohnen und Dienstleistungen speziell für Senioren in einem neuen Viertel zu verbinden
„Sie sind mit Skepsis gekommen, aber mit Zuversicht wieder gefahren.“
Herbert Mirbeth erinnert an einen Besuch Kümmersbrucker Gemeinderäte in Hemau, wo es bereits ein ähnliches Projekt gibt.















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