Leonberg
19.07.2019 - 14:25 Uhr

Trassenstopp durch Bauanträge

Eine Vielzahl an Themen kam im Leonberger Gemeinderat auf den Tisch, darunter zum wiederholten Mal die geplante Gleichstromtrasse (Südostlink). Mit einer Idee zur Verhinderung des Projekts ließ Max Zintl aufhorchen.

Bürgermeister Johann Burger berichtete in der jüngsten Sitzung von einem Schreiben von Tennet, wonach der Bau der Leitung entlang der A93 geprüft worden sei, sich das aber nicht realisieren lasse. Burger vertrat die Meinung, dass diese Trasse sehr wohl entlang der Autobahn verlaufen könnte - lediglich das Mitterteicher Industriegebiet Birkigt müsste umgangen werden. Der Neustädter Landrat Andreas Meier und CSU-Bundestagsabgeordneter Albert Rupprecht, die ebenfalls für einen Leitungsbau entlang der A93 seien, hätten seine vollste Unterstützung.

Bürger schützen

Burger kritisierte in dem Zusammenhang, dass mittlerweile der Naturschutz mehr Gewicht habe als der Mensch. Gleichzeitig habe er kein Verständnis dafür, dass wegen der Trasse so viel Wald abgeholzt werden soll. "Wir müssen unsere Bürger schützen, wir dürfen uns nicht alles von Tennet gefallen lassen", bat Burger um breite Unterstützung. Den gemeindlichen Protest wolle er nun auch in Form eines Plakats öffentlich machen.

Max Zintl (CSU) forderte Grundstückseigentümer auf, durch deren Land die Trasse gehen soll, sich durch konkretes Handeln bemerkbar zu machen: "Landwirte sollten für diese Fläche Bauanträge einreichen, schließlich sind landwirtschaftliche Projekte privilegiert." Nur dadurch könnte das Projekt eventuell noch gestoppt werden. Weiter war man in der Runde der Ansicht, dass auch nicht betroffene Kommunen das Wort ergreifen sollten, um die Betroffenen zu unterstützen. "Aber da hört man bislang nichts oder nur wenig", hieß es. Noch sei es nicht zu spät, lautete der Tenor im Gremium.

Weiter informierte Johann Burger über das bayerische Mobilfunkförderprogramm. In einem Schreiben der Regierung der Oberpfalz sei mitgeteilt worden, dass Pläne der Telekom vorlägen, wonach der Ausbau im Gemeindegebiet eigenwirtschaftlich erfolgt. Ein neuer Mast soll innerhalb der kommenden drei Jahre in Betrieb genommen werden, die Standortsuche sei eingeleitet. Burger zitierte den bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, wonach es in Bayern keine weißen Flecken mehr geben solle. Vor allem die Bürger in Pfaffenreuth, Großensees und Zirkenreuth gehe das Thema an.

Gebühren unverändert

Ausführlich beschäftigte sich der Gemeinderat mit dem Neuerlass der Entwässerungssatzung sowie der Beitrags- und Gebührensatzung zur Entwässerungssatzung. Beide Satzungen wurden von Verwaltungsoberinspektorin Angela Schedl vorgestellt. Keine Änderungen gab es im Zuge der Überarbeitung bei der Höhe der Beiträge und Gebühren. Die neue Satzung wurde weitestgehend der Mustersatzung des Bayerischen Gemeindetages angepasst. Die Zustimmung erfolgte einstimmig.

Neue Fußballtore gibt es für den Kinderspielplatz in Leonberg. Angeschafft werden zwei transportable 2 mal 5 Meter große Tore mit Netzen. Zur Kenntnis genommen wurde eine Abbruchsanzeige für ein landwirtschaftliches Anwesen in Hofteich. Dort sollen alle Gebäude weichen.

Zweiter Bürgermeister Helmut Kipferl kritisierte, dass sich trotz Terminabsprachen mit der VG Mitterteich zwei große Veranstaltungen an diesem Wochenende überlappten. "Wir haben am Samstag und Sonntag unser Weinfest in Großensees und gleichzeitig findet in Großensterz das Waldfest mit Einweihung des Erlebnisspielplatzes statt. So geht das nicht", wetterte Kipferl. Bürgermeister Burger zeigte Verständnis für den Ärger in Großensees. Leonbergs Ortssprecher Johann Ockl wünschte sich einen Infoabend zum derzeitigen Wasserleitungsbau der Stadt Mitterteich, der durch den Ort führt.

Notfallboxen für Senioren

Alois Männer (CSU) regte die Anschaffung von Notfallboxen für Senioren an. In so einer Box, die im Kühlschrank aufbewahrt werden sollte, finden sich alle wichtigen Daten und Angaben. Schnell war man sich einig, dass 50 solcher Boxen im Wert von 125 Euro angeschafft werden. "Das sind wir unseren Senioren schuldig", sagte Johann Burger. Die Verteilung soll an einem Seniorennachmittag durchgeführt werden.

 
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