Nach dem von Pfarrer Hubert Feichtmeier zelebrierten Gottesdienst in Letzau führte die Original Letzauer Blasmusik hinter dem Kreuzträger den Zug mit den Fahnen von Feuerwehr, Schützenverein, DJK, Katholischer Landjugend und Frauenbund zum Mahnmal an.
"In diesem Jahr blicken wir besonders auf unser Nachbarland Polen, das am 1. September 1939 von Deutschland überfallen wurde." Ein Zehntel der 60 Millionen Toten waren Polen und die Hälfte von ihnen jüdischen Glaubens", sagte Bürgermeisterin Marianne Rauh. "Polen war das erste Opfer der nationalsozialistischen Ideologie." Der Staat wurde zerschlagen, seine Bevölkerung mit Vertreibung, Zwangsarbeit, Terror und Vernichtung überzogen. "Hilf Herr, uns Kraft, Orientierung und Hilfe zu schenken für den Frieden auf dem Erdenrund", betet Feichtmeier.Die Feuerwehr mit Vorsitzenden Florian Neumann und Kommandant Jürgen Götz sprachen Fürbitten und legten einen Kranz nieder. Die Letzauer Blasmusik spielte "Ich hatt´einen Kameraden" und zum Abschluss das Deutschlandlied.
Auch in Wilchenreuth gedachten die katholischen und evangelischen Christen in ihren Kirchen und in Gottesdiensten dem Leid, das unsere Vorfahren Menschen antaten. Nach dem Marsch zum Mahnmal am Rande des Ortes erinnerte zweiter Bürgermeister Heribert Schiller daran, dass nur wer sich erinnere, aus der Vergangenheit lernen könne, um eine bessere Zukunft zu gestalten. "Deshalb verdient es jede Geschichte erzählt zu werden, und jedes Opfer verdient es dass man sich seiner erinnert", sagte Schiller. Es gebe in Polen wohl keine Familie die nicht vom zweiten Weltkrieg und der deutschen Besatzung betroffen war. Die Erinnerung an die grauenhaften Geschehnisse der NS-Zeit und die Teilung Europas nach 1945 ließen eine deutsch-polnische Versöhnung schwierig erscheinen. Doch nach den demokratischen Umbrüchen in Polen und dem Ende der Teilung Deutschlands und Europas gelang auch die politische Versöhnung, basierend auf dem deutsch-polnischen Grenzvertrag und dem Nachbarschaftsvertrag.
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