Leuchtenberg
02.02.2021 - 12:58 Uhr

Fahnder stoppen Reisebus: Weiterreise ins Gefängnis

Einen Reisebus mit 25 Insassen hielten Fahnder der Bundespolizei Waidhaus am Sonntag auf der A 6 bei Leuchtenberg an. Nur ein einziger Insasse darf die Reise bis ans Ziel fortsetzen – um dort eine Haftstrafe anzutreten.

Die Bundespolizei stoppte auf der A 6 einen Reisebus und schickte den Großteil der Insassen zurück nach Tschechien. Nur einer durfte weiterreisen, aber nur, um in Haft zu landen. Symbolbild: Carsten Rehder/dpa
Die Bundespolizei stoppte auf der A 6 einen Reisebus und schickte den Großteil der Insassen zurück nach Tschechien. Nur einer durfte weiterreisen, aber nur, um in Haft zu landen.

Einen Reisebus mit tschechischer Zulassung kontrollierten Fahnder der Waidhauser Bundespolizei am Sonntagnachmittag auf der A 6 an der Ausfahrt Leuchtenberg. Darin befanden sich 25 Personen, die laut Bundespolizei angeblich alle durch Deutschland durchreisen wollten, um nach Paris zu fahren. Fahrer und Beifahrer stammten aus Rumänien, außerdem saßen verschiedene Familien aus der Republik Moldau im Bus. Eine Aufenthaltserlaubnis für Deutschland habe niemand vorweisen können.

Im Bus fanden die Beamten Unterlagen, die auf Berlin als Fahrtziel hinwiesen. Aber das war nicht das einzige, was den Beamten auffiel. Ein 44-jähriger Fahrgast wurde mit Vollstreckungshaftbefehl der Staatsanwaltschaft Berlin wegen Diebstahls gesucht. "Er hat noch 20 Tage im Gefängnis abzusitzen. Gleichzeitig wurde der Moldauer ebenfalls wegen Diebstahls durch die Staatsanwaltschaft Berlin Tiergarten mit Untersuchungshaftbefehl gesucht", heißt es im Bericht der Bundespolizei. Er dürfte der einzige sein, der die Bundeshauptstadt tatsächlich erreicht – mit Ziel Haftanstalt. Er wird der Justizvollzugsanstalt (JVA) Berlin übergeben. Die restlichen Insassen des Reisebusses mussten zurück nach Tschechien reisen.

Einen weiteren Gesuchten erwischten die Bundespolizisten am späten Montagnachmittag bei einer Kontrolle nahe der Grenze in Waidhaus. Gegen den 22-Jährigen habe eine Ausschreibung zur Strafvollstreckung der Staatsanwaltschaft Hannover wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte vorgelegen. 90 Tage Haft hätte sich der 22-Jährige durch die Zahlung von 1129 Euro ersparen können, doch der Mann war nicht flüssig. Die Beamten lieferten ihn daher in die JVA Weiden ein.

Mantel02.02.2021
 
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