Lochau bei Pullenreuth
21.11.2022 - 11:20 Uhr

Gemeinde Pullenreuth investiert weiter

Mit vielen Informationen wartete Gemeindeoberhaupt Hubert Kraus in der Bürgerversammlung im Dorfhaus Lochau auf. Einiges ist schon erledigt worden, es steht auch noch allerlei an.

von exa
In Pullenreuth entsteht eine neue Dorfmitte. Bild: exa
In Pullenreuth entsteht eine neue Dorfmitte.

Zu Beginn der Bürgerversammlung gab Bürgermeister Hubert Kraus einen kurzen Einblick in die Ein- und Ausgaben der Gemeinde Pullenreuth. Großer finanzieller Klotz seien die Unterhaltung beziehungsweise Sanierung der 70 Kilometer Gemeindestraßen. Zwar seien die Einkommensteuerbeteiligung zum Vorjahr um 4,68 Prozent und die Gebühren um 4,54 Prozent leicht angestiegen, dem stünden die Kosten für die Sanierung der Gemeindestraßen mit 200.000 Euro gegenüber.

"Nur wenn wir keine neuen Schulden mehr aufbauen, bekommen wir auch noch Stabilisierungshilfen", betonte das Gemeindeoberhaupt. Es ergebe sich ein Schuldenstand zum 31. Dezember von 2.480.452,68 Euro. Die Entwicklung der Schulden lasse einen leichten Rückgang zu, weil es in den vergangenen Jahren auch keine Stabilisierungshilfen gegeben habe.

Heuer seien in Pullenreuth 3 neue Bauanträge gestellt worden, im Vorjahr seien es noch 6 gewesen; Geburten gab es dieses Jahr 3 (2021: 13), Hochzeiten 9 (7), Sterbefälle 29 (22). Sind 2021 noch 53 zu- und 69 weggezogen, waren es 2022 84 Zu- beziehungsweise 48 Wegzüge. Gewerbetreibende sind zurzeit 183 gemeldet (13 Neu-, 6 Um- und 7 Abmeldungen). Arbeitslose gebe es in Pullenreuth 18 (10 männlich, 8 weiblich), sozialpflichtige Arbeitsplätze 699, davon am Ort 314, Einpendler 241 und Auspendler 627. Die Pro-Kopf-Verschuldung liege bei 1545,45 Euro.

Straßensanierung verschoben

Bei den Investitionen stand die Dorferneuerung in der Dorfmitte auf dem Programm: mit Freilegung, Wasser- und Kanalleitungen sowie der Verlegung des Leerrohrverbundsystems für Glasfaser; weiter diverse Erneuerungen von Hofzufahrten. Auch der Glasfaserausbau mit der Deutschen Telekom wurde vorangetrieben und mit circa 1.500.000 Euro Gesamtkosten und einem Eigenanteil von 294.616 Euro weiter ausgebaut.

2023 solle in drei weiteren Ortsteilen die Gemeindeverbindungsstraße (GVS) – Kreuzweiher, Kunzenlohe, Haidelfurth – saniert werden. Die Sanierung der GVS Haselbrunn hätte eigentlich im Herbst erfolgen sollen, wegen krankheitsbedingter Ausfälle bei der Baufirma wurde die Sanierung ins Frühjahr 2023 verschoben (bei gleichbleibendem Preis).

Die Überbauerneuerung der Fichtelnaabbrücke in Kronau soll nach dem Eintreffen des Zuwendungsbescheids, ein weiterer Ausbau der Glasfaserleitung in Kautzenhof erfolgen. Eine neue Ausweisung eines Baugebietes in Pullenreuth und weitere Sanierungen der Ortszufahrten sollen 2023 ausgeführt werden. Zu den künftigen Investitionen gehören laut Kraus auch noch die Versuchsbohrungen und die Kostenaufstellung für die Erweiterung der Wasserversorgungsanlage, so auch die Sanierung der Quellsammelschächte Schindelloh- und Naßlohquelle mit Anschluss an den Hochbehälter in Haselbrunn.

Die Grundstücksverhandlungen bezüglich der Ortsumgehung in Lochau seien abgeschlossen, die Ausschreibung könne erfolgen. Das Leichenhaus in Pullenreuth müsse abgerissen und neu aufgebaut werden. Laut Bürgermeister muss eine Neuplanung erfolgen, weil mit der ersten Entwurfsplanung keine Zuwendungen erfolgen können und der Neubau preiswerter werden muss.

Fragen der Bürger

Straßenlaternen seien größtenteils auf LED umgestellt worden, die Gemeinde spare 10.000 Euro im Jahr, wie der Bürgermeister informierte. Mit den Stadtwerken sei ein neuer Stromvertrag abgeschlossen worden. Zu den nächsten Investitionen kämen noch die Wasser- und Kanalrohre, die teilweise schon 50 Jahre alt sind.

Johann Spörrer regte an, den Weg entlang der Staatsstraße etwas auszubessern und die Löcher zuzumachen, damit Radfahrer und Fußgänger den Weg besser nutzen könnten. Hier gab es vom Bürgermeister wegen der Kosten ein „Nein“. Jürgen Lippert fragte an, ob die Gemeinde anstrebt, Investments zur Verfügung zu stellen wie Windparks beziehungsweise Photovoltaikanlagen. Laut Kraus wird sich die Gemeinde grundsätzlich nicht bei Anfragen verschließen. Josef Bauer fragte an, wie es mit der Ortsumgehung weitergeht, denn er sei inmitten eines Grundstücksenteignungsverfahrens und warte immer noch auf eine Antwort vonseiten der Gemeinde hinsichtlich einer vom Notar ausgestellten Urkunde. Reinhard Diesner wollte vom Bürgermeister wissen, wer bei Schadensfall der Wasserhauptleitung, die durch sein Grundstück verläuft, haftet. Laut Kraus tut das die Gemeinde. Andreas Heining von der Feuerwehr Lochau wollte wissen, ob es angedacht sei, in den Feuerwehrhäusern bei den sogenannten Blackouts Stromaggregate zu installieren. Hier sei noch nichts Spruchreifes zu sagen, teilte der Bürgermeister mit.

 
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