Sehr unterschiedlich fielen die Völkerverluste in diesem Winter bei den Mitgliedern des Imkervereins Rothenstadt-Luhe und Umgebung aus. Bei der Jahreshauptversammlung im Naabtalhaus beklagten einige Imker den Tod der Hälfte ihrer Völker, während andere 100 Prozent über den Winter brachten. Vorsitzender Christian Baumgärtner konnte aber auch von einer Aufwärtsentwicklung im 97 Jahre alten Verein berichten. Nach Jahren der Stagnation gehören nun wieder 14 aktive Imker mit 90 Völkern zum Verein. Um 1950 hatte der Verein 40 Mitglieder und 1970 noch 27, aber mit 300 Völkern.
Bereits seit letztem Jahr sind die Jungimker Willi Kunz aus Luhe sowie Dominik Wild und Markus Weiß aus Oberwildenau mit großem Eifer dabei. Noch in der Versammlung trat Josef Wittmann dem Verein bei. Er stammt aus Schirmitz und hat seine Bienen in Seibertshof im Bienenhaus vom ehemaligen 1997 verstobenen Vorsitzenden Ludwig Spindler und des 2020 verstorbenen Leonhard Kick.
Das Totengedenken galt Christian Bauer, ein großartiger Imker, der über 50 Jahre eine Stütze des Vereins war. Zweiter Vorsitzender Andreas Baumgärtner trat aus Altersgründen zurück. Als sein Nachfolger wählte die Versammlung Dominik Wild. Mit der Honigernte im letzten Jahr war man wieder etwas zufriedener, nachdem 2021 sehr schlecht ausgefallen war. Der beste Anreiz mehr Völker zu halten und damit für eine bessere Bestäubung der Pflanzen und der Obstbäume zu sorgen, ist es, wenn der Imker seinen Honig regional gut vermarkten kann. „Importierter Honig in der EU ist von immer schlechterer Qualität“. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der EU-Kommission. 46 prozent entsprachen nicht dem Reinheitsstandard. Besonders auffällig waren die Proben aus China und der Türkei mit 74 bzw. 93 Prozent gepanschtem Honig.
Durch den milden Winter war der Futterverbrauch sehr hoch, es musste teilweise nachgefüttert werden. Ohne Futter stirbt ein Volk in wenigen Tagen. Eine böse Überraschung erlebten die Imker bei der Bestellung des Futtersirups, denn der Preis hat sich in diesem Jahr nahezu verdoppelt. Sehr hilfreich ist es, wenn die Landwirte ihre blühenden Wiesen in den Abendstunden mähen, dann sind die Bienen im Stock und nehmen keinen Schaden. Auch das Spritzen der Felder sollte in den Abendstunden erfolgen. Eine starke Beeinträchtigung ergibt sich zur Zeit durch den Bau des Ostbayernrings. Zwischen Luhe am Forst und Grünau bis Kettnitzmühle wurde viele Hektar Wald gerodet und auch Trachtpflanzen zerstört, so dass die Bienen dort die nächsten Jahre, bis neue Vegetation entsteht, weniger Nahrung finden. So musste auch das Bienenhaus von Martin Müller versetzt werden, da genau an dieser Stelle ein neuer Mast gebaut wird.













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