Auf dem Grundstück soll ein Neubau Platz für die Kinderkrippe mit zwei Gruppenräumen und zwei Schlafräumen entstehen. Dafür plant der Markt rund 600 000 Euro ein, kann aber auch mit 200 000 Euro Zuschüssen rechnen. Das Vorhaben soll bis zum Beginn des Kindergartenjahres 2021 realisiert werden.
Dieses Projekt habe ihm in seiner kurzen Amtszeit viel Zeit und Energie abverlangt, sagte Bürgermeister Sebastian Hartl eingangs seiner umfangreichen Erläuterungen. Er erinnerte daran, dass der jetzige Marktrat in seiner ersten Sitzung eine zweite Kinderkrippe für das Kinderhaus St. Michael beschlossen habe. Bereits bis Ende vergangenen Jahres seien vom Jugendamt mehrere Hinweise auf den Bedarf einer zweiten Krippe gekommen.
Markt bleibt Träger
Bei Gesprächen mit der Kirche sei die Übereinstimmung erzielt worden, dass der Markt noch in diesem Jahr die Trägerschaft für das Kinderhaus St. Michael übernimmt. Gleichzeitig wurde der Kommune von der Kirchenverwaltung die Befähigung ausgesprochen, hinsichtlich einer Erweiterung tätig zu werden. Das Kinderhaus St. Michael ist in seinem jetzigen Bestand in zwei Kindergartengruppen im Erdgeschoss und mit der Kinderkrippe im Obergeschoss aufgegliedert. Räumlichkeiten fehlen also für eine zweite Krippe und einen Speiseraum.
Der jetzige Plan sieht laut dem Bürgermeister auf dem vorhandenen und ausreichend großen Grundstück, also im bestehenden Garten, die Errichtung der Kinderkrippe vor. Dort soll die Krippe ihren Platz finden, der bisherige Krippenraum im Bestandsbau wird als Esszimmer genutzt.
Keine Containerlösung
Um alles schnell zu realisieren, sei zunächst der Gedanke einer Containerlösung aufgekommen, berichtete Hartl. Die Überraschung seien dann aber die Kosten gewesen. Grundsätzlich müsse hier zwischen den "klassischen" Containern einfacher Art und eine längere Zeit tragfähigen Lösung unterschieden werden. Ein "einfacher" Container koste 5000 Euro netto Miete im Monat, beim Kauf müssten dafür in Verbindung mit Ingenieurleistungen, dem Verbindungsbau zum bestehenden Kinderhaus 430 000 Euro aufgewendet werden.
Besonders berücksichtigt müsse die geringere Förderung seitens des Freistaates Bayern werden. Diese Förderung gehe von einer Nutzungsdauer von zehn Jahren bei einem Container aus, die Förderung betrage nur die Hälfte des regulären Fördersatzes. Somit müsse der Markt Luhe-Wildenau bei der Containerlösung rund 350 000 Euro Eigenmittel aufbringen.
Ein Massivbau einschließlich Ingenieurleistungen, der Herstellung eines Verbindungsganges zum bestehenden Kinderhaus und der Überdachung der jetzigen Terrasse kostet rund 600 000 Euro. Bei dieser Lösung müsse der Markt nur 50 000 Euro mehr aufbringen als bei einem Container. Bürgermeister Sebastian Hartl wies zugleich daraufhin, dass Container im Winter mehr aufgeheizt und im Sommer vermehrt gekühlt werden müssen.
Bei einem Massivbau rechnet das Marktoberhaupt mit einer Fertigstellung bis zum nächsten Kindergartenjahr 2021. Das Jugendamt hat bereits signalisiert bei einem Massivbau eine Ausweichmöglichkeit für die zweite Krippe im neuen Turnraum zu akzeptieren.
Einstimmig für Massivbau
Aus dem Gremium kamen die klaren Signale für eine Massivbauweise, zumal sich ein derart errichtetes Gebäude zum einen bei Bedarf auch aufstocken oder auch anderweitig nutzen ließe. Die Möglichkeit der Aufstockung sollte bei der Planung berücksichtigt werden.
Einstimmig erteilte der Marktgemeinderat das baurechtliche Einvernehmen für den noch im Detail fertig zu stellenden Bauantrag für den Massivbau.
Bürgermeister Hartl wies abschließend daraufhin, dass die noch verbleibende Gartenfläche im Verhältnis zu den Kindern in der Einrichtung ausreichend sei.
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