Mit Namen ist Kreisvorsitzender Roland Magerl zurückhaltend. "Das ist mit den Kandidaten so abgesprochen." Wenig überraschend führt der Manteler die Kreistagsliste an, auf Platz zwei folgt sein Landtagskollege Stefan Löw aus Floß. Mehr wird erst verraten, wenn die Vorschläge eingereicht werden. Das soll in den nächsten beiden Wochen geschehen. Ein bisschen lassen sich die Rechtspopulisten aber trotzdem in die Karten schauen. So werde es keinen Landratskandidaten geben und auch keinen Oberbürgermeister-Bewerber, obwohl für das Weidener Rathaus ein Kandidat vorgesehen war. "Er hat aber nach Rücksprache mit Frau und Kindern zurückgezogen", bedauert Magerl.
Listen mit Lücken
Ihre Listen bekommt die Partei nur zu einem Viertel beziehungsweise einem Sechstel voll. In Weiden sollen elf Frauen und Männer zur Auswahl stehen, im Kreis zwölf. Beide Listen kennzeichne ein leichter Männerüberschuss. Noch vor Meldeschluss zur Wahl am 15. März sollen einige neue Ortsverbände gegründet werden. Nächste Woche sei Floß dran. Sieben Leute, die sich öffentlich zur Gauland- und Höcke-Partei bekennen seien das Minimum. Dabei hat die AfD laut Magerl einige Orte im Auge. Unter anderem Eslarn, Pressath und Neustadt/WN. "Die Chancen für diese Gründungen stehen ungefähr bei 30 Prozent. Aber wenn nicht jetzt, dann zur nächsten Wahl." Das hänge an Faktoren wie der Mitgliederstruktur. Die sei zum Beispiel in Neustadt noch sehr jung.
In Mantel steht dagegen schon die erste Gemeinderatsliste. Zu finden ist sie auf den Facebook-Seiten des Kreisverbands Weiden-Neustadt und auf Magerls Seite. Die ungewöhnliche Vorgehensweise erklärt der Kreischef so: "Die Facebook-Seiten des Kreisverbands haben hohe Abozahlen. Diese Anhänger wollten wir zuerst informieren, bevor es eine Pressemitteilung gibt."
Prominente Namen
Vier Frauen und zwei Männer treten für den Marktgemeinderat an. "Ein Frauenanteil von 66 Prozent beweist: Wir sind keine frauenfeindliche Partei", kommentiert die Partei ihr Personaltableau. Freilich: Auf den ersten beiden Plätzen stehen Männer. Spitzenkandidat ist Hermann Schröder. Dessen Ehefrau und Magerls Frau stellen sich ebenfalls zur Wahl. Interessant ist eine weitere Kandidatin: Margita Scheiber. Sie ist mit dem früheren CSU-Ortsvorsitzenden Michael Scheiber verheiratet, der in seiner Partei zunehmend als isoliert gilt.
In Mantel strebt die AfD laut Roland Magerl zwei bis drei Mandate an, in Weiden "nicht unter vier" und im Kreistag fünf. Um die Pläne dafür besser koordinieren zu können, plant die Partei Mitte Januar eine Büroeröffnung in Weiden. Die hätte längst stattfinden sollen, "aber Handwerker zu kriegen, ist halt im Moment nicht so leicht", sagt Magerl. Nun soll das Domizil mit einem kleinen Neujahrsempfang in der Christian-Seltmann-Straße 21 eröffnet werden. Nach eigenen Angaben hat die AfD im Landkreis 150 und in Weiden 24 Mitglieder.













Kein Wunder, dass die keine Handwerker für ihr Büro finden. Welcher anständige Handwerker würde für so jemanden tätig werden?
Ich bin gespannt, ob die ohne auch nur den Ansatz eines Programms und nur mit fremdenfeindlichen Parolen genug Rechtsextreme finden, um ein paar Prozent zu erhaschen. Gerade die hiesigen Vertreter dieser "Partei" stehen ja wirklich nicht gerade unter dem Verdacht, zum "gemäßigten" Flügel zu gehören.
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