In einem Leserbrief vom 13. November wird gemutmaßt, warum die Sozialtherapeutische Einrichtung (STE) sich nicht für einen Neubau in Mantel entschieden hat, sondern an ihrem bisherigen Sitz in Schönsee bleiben will. "Vermutlich stören Ex-Junkies und ehemalige Säufer das wunderschöne Dorfbild in der aufstrebenden Gemeinde Mantel", heißt es wortwörtlich in dem Leserbrief. Nun nimmt SPD-Fraktionssprecherin Daniela Fuhrmann Stellung zu diesen Aussagen.
"Das Projekt der STE wurde dem Marktrat bereits vor rund einem Jahr vorgestellt", erinnert sich Fuhrmann. Die überwiegende Mehrheit, darunter auch die SPD-Fraktion, habe sich damals positiv geäußert und hätte es sehr begrüßt, wenn es zu einer Ansiedlung gekommen wäre. "In der Bürgerversammlung 2019 hat es zwar einige Bedenken gegeben", sagt die Fraktionssprecherin. "Doch später hörten wir auch viele positive Stimmen von Seiten anderer Personen, die sich die STE in Mantel gewünscht hätten."
Im Sommer jedoch sei durchgesickert, dass sich der neue Schönseer Bürgermeister und der Landrat von Schwandorf für einen Verbleib der STE in Schönsee stark machen. In einem Artikel stand zu lesen, dass „man den Wegzug nach Mantel abwenden konnte“.
Im September gingen von ortsansässigen Firmen und einigen Anwohnern schriftliche Einsprüche gegen die Änderung des Bebauungsplans im Zusammenhang mit der STE im Manteler Rathaus ein. Der Marktrat beschloss in seiner Sitzung vom 3. November mehrheitlich, dass es wenig sinnvoll sei, einen auf die STE ausgerichteten Bebauungsplan zu verabschieden, wenn doch die STE ohnehin in Schönsee bleiben will.
"Die SPD-Fraktion stand voll hinter der STE und ihrem Konzept", bekräftigt Fuhrmann. "Wir wissen aus eigener Anschauung, dass Frau Hirschleb und ihr Team hervorragende Arbeit leisten und wie wichtig und notwendig solche Einrichtungen für die Gesellschaft sind. Wir hätten sie gerne in Mantel gehabt."
Wenn die STE, ihre Bewohner und Mitarbeiter nun jedoch an ihrem angestammten Standort bleiben können und wollen, dann habe Mantel eben das Nachsehen, bedauert die Kommunalpolitikerin. "Wir wünschen der STE und dem Neubauprojekt in Schönsee jedenfalls alles Gute", sagt sie.
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