Die Feuerwehr Kastl gibt es seit 150, die Feuerwehr Pfaffenhofen seit 100 Jahren. Ihre Jubiläen begingen die beiden Vereine zusammen mit einer großen Feier. Als Patenverein konnte die Nachbarwehr aus Lauterhofen gewonnen werden. Der Veranstzaltung vorausgegangen war eine aufwendige Vorbereitung.
Das Fest begann am vergangenen Freitag um 20 Uhr mit dem Auftritt des bayerischen. Kabarettisten „Da Bobbe“, eines humoristischen Allrounders aus der Gegend südlich von Regensburg, der sein Programm „Bayronman" zum Besten gab. "Da Bobbe", ein gstandenes Mannsbild in Lederhosn und mit Quetschn, ist gemäß eigenen Worten "a echter Bayer, fast zwoa Meter groß und 0,12 Tonnen schwer". Er schlüpfte satirisch in verschiedene Rollen, etwa in die eines Feuerwehrmanns oder in die des Vorsitzenden der Facklberger Feuerwehr. Bei den Liedern "In mir lafft a bayerisches Blut" und "In Bayern, da bin i dahoam" sang das Publikum kräftig mit. Die Besucher verabschiedeten den Bobbe nach fast drei Stunden mit tosendem Applaus.
Am Samstag lockte eine Vorführung der Jugendfeuerwehr Kastl, die die technische Hilfeleistung bei einem Verkehrsunfall demonstrierte, zahlreiche Zuschauer an. Nach dem Einzug der Vereine und der Feuerwehren ins Bierzelt, unter anderem einer Abordnung der Patengemeinde Lauterhofen mit Bürgermeister Ludwig Lang und erstmals von der Vertretern der Polizeifachhochschule Kastl mit ihrem Chef Markus Ixmeier, zapfte Bürgermeister Stefan Braun als stellvertretender Schirmherr das erste Fass Bier an, um dann mit den Verantwortlichen auf ein gutes Gelingen des Jubiläumsfestes anzustoßen. In ihren Ansprachen hoben die Vorsitzenden der beiden Jubelwehren, Stefan Kuhn und Tobias Maag, die gute Zusammenarbeit hervor und dankten Jürgen Rubenbauer und Tobias Lang mit den zahlreichen Helfern und den Festdamen, die das Fest in Eigenregie erst möglich gemacht hätten. Auch dem Patenverein aus Lauterhofen galt Dank. Um in Kastl präsent sein zu können, sei sogar die Lauterhofener Kirwa verschoben worden.
Bürgermeister Stefan Braun, Kreisbrandrat Christoph Strobl und Bundestagsabgeordnete Susanne Hierl betonten in ihren Reden, dass die Feuerwehr nicht nur Brände lösche, sondern bei Unfällen, Katastrophen und sonstigen Unglücken immer zur Stelle sei. Und das, obwohl diese ehrenamtliche Aufgabe nicht bezahlt werde. Der Bürgermeister und die Sparkasse Amberg-Sulzbach überreichten Spenden, die Feuerwehr Lauterhofen ihre Patengabe. Die Band "Donna Weda" aus dem Landkreis Neumarkt sorgte dann für ausgelassene Stimmung bis in den späten Abend hinein.
Der Sonntagvormittag begann mit Regen – kein gutes Omen für den Festzug am Nachmittag. Den Festgottesdienst im Zelt zelebrierte Pfarrer Johannes Arweck, die Gruppe Mixdur und Josef Seeger an der Orgel gestalteten die Messe musikalisch. Der Geistliche betonte in seiner Predigt die Wichtigkeit des Ehrenamts. "Feuerwehrdienst ist Nächstenliebe", sagte er. Nach dem Gottesdienst weihte Arweck die Patenbänder der Feuerwehren Pfaffenhofen, Kastl und Lauterhofen, die Festdamen befestigten die Bänder an den Fahnen. Beim Totengedenken wurde des jungen aktiven Kastler Feuerwehrmanns Arno König, der wenige Tage zuvor verstorben war, gedacht und ein Ehrensalut geschossen.
Nach dem Frühschoppen mit der Blasmusik aus Pilsheim stärkten sich die Besucher beim Mittagessen für den bevorstehenden Festzug, zu dem sich 75 Vereine und Feuerwehren mit über 1500 Teilnehmer angemeldet hatten. Just als man sich dafür aufstellen wollte, fing es wie aus Kübeln zu schütten an. So flüchteten alle zurück ins Festzelt, und die Verantwortlichen der Jubelwehren blickten sorgenvoll gen Himmel, hatten sich doch über 2500 Teilnehmer und Gäste angesagt.
Nach einer Stunde kam dann aber die Sonne wieder heraus, und die Festzugteilnehmer stellten sich erneut im Lauterachstadion auf. Auch der Schirmherr, Landrat Richard Reisinger, war zwischenzeitlich eingetroffen. Nach den Schüssen der Kurfürstlichen Böllerschützen setzte sich der Festzug in Bewegung. Es ging durch Kastl bis zur Badbrücke im Zuge der Bundesstraße 299, auf der ein Fahrzeug der Feuerwehr Pfaffenhofen mit einem Bild des Feuerwehrhauses stand. Dort schwenkte der Festzug dann wieder Richtung Festzelt, wo die Gruppen der Festzugteilnehmer einzeln begrüßt wurden. Anschließend heizte der Froschhaxn-Express aus dem Vilstal dem Publikum bis zum Ende des Festes ordentlich ein.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.