Kastl im Landkreis Amberg-Sulzbach
20.05.2021 - 11:29 Uhr

Nach einigen trockenen Jahren fällt der Wasserspiegel im Raum Kastl rapide

Der Wasserspiegel im Bereich Kastl fällt und fällt. Seit 2015 von 20 auf 24 Meter Tiefe. Der Grund dafür ist nach Angaben von Wassermeister Elmar Halk die Trockenheit der vergangenen Jahre.

Die Wasserkooperation Pettenhofener Gruppe, Kastl, Alfeld und Traunfeld versorgt insgesamt 2474 Haushalte und damit fast 7000 Menschen mit Wasser. Das Verlegen von Wasserleitungen und Hausanschlüsse bei Bauvorhaben gestaltet sich dabei teilweise recht knifflig. Bild: jp
Die Wasserkooperation Pettenhofener Gruppe, Kastl, Alfeld und Traunfeld versorgt insgesamt 2474 Haushalte und damit fast 7000 Menschen mit Wasser. Das Verlegen von Wasserleitungen und Hausanschlüsse bei Bauvorhaben gestaltet sich dabei teilweise recht knifflig.

Es ist schon fast ein festes Ritual, dass Wassermeister Elmar Halk von der Wasserkooperation Pettenhofener Gruppe, Kastl, Alfeld und Traunfeld einmal im Jahr dem Kastler Marktgemeinderat seinen Wasser- und Tätigkeitsbericht vorträgt. Wie er informierte, haben er und sein Mitarbeiter Josef Donhauser rund ein Fünftel der gesamten Arbeitsstunden für die Wasserversorgung Kastl-Reusch aufgewendet. Hier machten sich im Tiefbrunnen im sogenannten Eicherlschlag die Trockenjahre der Vergangenheit bemerkbar. So sei der Wasserruhespiegel seit 2015 um über vier Meter gefallen. Dies bedeutet nach Halks Worten, dass 2020 das Wasser aus rund 24 Metern Tiefe habe gepumpt werden müssen. "Das Absinken des Wasserspiegels ist zwar noch nicht bedenklich, aber spürbar. Und dieser Trend setzt sich bei allen Wasserversorgern im Jura fort", sagte er.

Der Wassermeister wartetet mit einigen Zahlen auf. Die Leitungslängen betragen in Kastl insgesamt 23,5 Kilometer, in Reusch 5,9 Kilometer und in der gesamten Kooperation 183 Kilometer. Insgesamt versorgt die Kooperation 2474 Haushalte mit fast 7000 Personen mit Wasser, in Kastl sind es 509 (1257 Personen), in Reusch 21 (67 Personen). Insgesamt verfügt die Kooperation neben der Quelle in Kastl weitere sechs Quellen mit der Hauptquelle Hallerbrunnen im Lauterachtal. 2020 verbrauchten die Kastler an Trockentagen 546 Kubikmeter, die Reuscher 38 Kubikmeter Wasser je Tag. Die Wasserentnahmen aus dem Brunnen im Eicherlschlag betrugen 2018: 80 890 Kubikmeter, 2019: 71 067 Kubikmeter, 2020: 73 663 Kubikmeter.

Die Wasserverluste bewegen sich nach Angaben des Wassermeisters im einstelligen Prozentbereich und liegen damit weit unter dem Durchschnitt in Bayern. Durch den Einbau einer Aktivkohlefilteranlage in der Förderanlage im Eicherlschlag pendelten sich die Nitratmengen je Liter Wasser auf 16 bis 18 Mikrogramm ein – der erlaubte Wert liegt bei 50 Mikrogramm je Liter. Auch im Hallerbrunnen ist laut Halk seit Inbetriebnahme der Aktivkohlefilter der Nitratwert erheblich gesunken.

Der Wassermeister hatte im Gemeindebereich Kastl vor allem mit der Reinigung des Hochbehälters am Hochholz, der Reparatur von Leitungsschäden und natürlich dem Wechsel zu neuen Wasserzählern zu tun. Mathias Schick wurde als neuer Mitarbeiter für die Kooperation der Anlagentechniker eingestellt. Schwerpunkte der Arbeit waren heuer die Wasserleitung im Zuge der Dorferneuerung Pfaffenhofen, die Leitung im Oberthalweg, Leitungsverlegungen bei Bauvorhaben sowie die Überwachung der Anlagen, der Wasserschutzgebiete oder der Richt- und Grenzwerte.

Als Ziele im laufenden Jahr nannte Halk die Verbundleitung zur Wasserversorgung Prönsdorfer Gruppe, die Teile von Utzenhofen und von Velburg sowie Pilsach versorgt, den Leitungsbau nach Hellberg und ins Baugebiet Kastl-Süd II sowie eine Leitung von der Schwend-Poppberg-Gruppe von Betzenberg nach Dettnach/Kastl. Nachdem der Wassermeister aus Ödhaag und damit der Gemeinde Birgland auch zum Vorsitzenden der Schwend-Poppberg-Gruppe gewählt wurde, darf er sich um die Belange dieser Wasserversorgung auch noch ehrenamtlich kümmern. Er ist gerade dabei, per Drohnenflügen die Grundstücks- und Geschossflächen für die Wasserversorgung zu ermitteln. Bürgermeister Stefan Braun meinte, dass man mit der Wasserkooperation und dem Personal, das sich um die Wasserversorgung Kastl kümmert, einen Glückgriff getan habe und bedankte sich beim Wassermeister mit einem Präsent.

"Das Absinken des Wasserspiegels ist zwar noch nicht bedenklich, aber spürbar. Und dieser Trend setzt sich bei allen Wasserversorgern im Jura fort."

Wassermeister Elmar Halk, Wasserkooperation Pettenhofener Gruppe, Kastl, Alfeld, Traunfeld

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Wassermeister Elmar Halk gab vor dem Kastler Marktgemeinderat seinen Bericht zur Wasserversorgung. Bild: jp
Wassermeister Elmar Halk gab vor dem Kastler Marktgemeinderat seinen Bericht zur Wasserversorgung.
 
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