„Unsere bayerischen Dialekte sind nicht nur Muttersprache in ihrer ursprünglichsten Form, sondern auch Ausdruck von Tradition, Heimatverbundenheit und Regionalität", sagte der bayerische Finanz- und Heimatminister Albert Füracker, als er in der Allerheiligen-Hofkirche in München den „Dialektpreis Bayern“ verlieh. Dialekte verbinden dem Minister zufolge Menschen in ganz Bayern und schaffen ein Gefühl von Vertrautheit und Geborgenheit.
"Die beeindruckende Dialektvielfalt zählt zum kulturellen Erbe Bayerns und prägt die Art und Weise, wie wir miteinander kommunizieren – Dialekte tragen maßgeblich zur einzigartigen bayerischen Lebensart bei", hob Füracker laut einer Pressemitteilung aus seinem Ministerium hervor. Die Preisträger setzten sich besonders für die Stärkung, Pflege und Erforschung der regionalen Mundarten ein. Dieses vorbildliche Engagement würdige man mit dem "Dialektpreis Bayern".
Die bayerischen Dialekte hätten allerdings nur Zukunft, wenn sie auch von jungen Menschen gesprochen würden. Es freut ihn deshalb sehr, dass dieses Jahr erstmalig auch ein "Dialektpreis Jugend" verliehen werde. Im Rahmen der Preisverleihung wurden zudem drei Hauptgewinner des „Dialektquiz Bayern“ für den Zeitraum Januar bis März 2024 ausgezeichnet.
Preisträgerin für den Bezirk Oberpfalz war eine Frau aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach. Der "Dialektpreis Bayern" ging an Grete Pickl aus Kastl. Die Geehrte war zwischen 1985 und 2000 Mitglied der Autorengruppe „Sindelbacher Kreis“. Seit 2000 ist sie Referentin im Kreisbildungswerk Neumarkt und gleichzeitig langjährige freie Mitarbeiterin beim Projekt „Baierisches Wörterbuch“ der Akademie der Wissenschaften. Neben Vorträgen über die Oberpfälzer Mundart, über Oberpfälzer Sprichwörter und Oberpfälzer Bräuche ist ihr großes Hobby das Sammeln von Oberpfälzer Sprichwörtern und Kinderreimen. Ihr wohl bekanntestes Buch mit Gedichten und Texten in Oberpfälzer Mundart über das Essen heißt ganz einfach „Schmeckt’s?“.
Zusammen mit ihrem Mann Georg ist Grete Pickl schon seit Jahrzehnten eine Bereicherung für kulturelle Veranstaltungen und Publikationen zur Volkskunde, Literatur und Kunst in der Oberpfalz. Zudem hält sie Lesungen eigener Lyrik- und Prosawerke in Mundart, da sie so mit nur wenigen Worten sehr viel ausdrücken kann und die Gedichte mehr Klang bekommen.
"Dialektpreis Bayern" mit 1000 Euro dotiert
- Die Auszeichnung: Der vom Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und für Heimat seit 2017 verliehene und mit je 1000 Euro dotierte "Dialektpreis Bayern" würdigt besondere regionale Verdienste im Bereich der Dialektpflege und -forschung. Pro Regierungsbezirk ist grundsätzlich jährlich eine Auszeichnung vorgesehen, zusätzlich gibt es einen Preis für die sudetendeutsche Mundartpflege.
- Bewerber: Die Vorschläge für die Preisträger wurden im Vorfeld von den bayerischen Bezirksheimatpflegern eingereicht.
- "Dialektpreis Jugend": Erstmalig wurde in diesem Jahr zusätzlich eine mit 1.000 Euro dotierte Auszeichnung an zwei junge Menschen verliehen, die Dialekt modern aufbereiten und dadurch andere junge Menschen motivieren, Dialekt zu sprechen und wertzuschätzen. Dafür konnten sich junge Menschen im Alter zwischen 10 und 27 Jahren beim Heimatministerium bewerben.
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