- Was: Sonderausstellung „Tonkrippen in Marktredwitz und Europa“
- Wann: von 25. November bis 1. Februar; Eröffnung am Montag, 24. November, um 19 Uhr
- Wo: Egerland-Museum in Marktredwitz
Die Herstellung der Tonfiguren und der Brauch des „Krippenschauens“ wurden als „Marktredwitzer Krippenkultur“ in das bayerische und bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturguts aufgenommen. Das Egerland-Museum verfügt über eine große Sammlung dieser typischen Marktredwitzer Krippenfiguren und über eine Vielzahl von Fundstücken aus der einstigen Töpferwerkstatt Meyer. Mittlerweile ist daraus die Abteilung „Marktredwitz und seine Tradition der Landschaftskrippe“ entstanden. Als zusätzliche Attraktion – und als Blick über den Tellerrand – werden von 25. November bis 1. Februar in der Sonderausstellung „Tonkrippen in Marktredwitz und Europa“ traditionelle und historische Krippen aus dem europäischen Raum vorgestellt. Eröffnet wird die Schau am Montag, 24. November, um 19 Uhr.
Die Sonderausstellung entstand in Kooperation mit dem Bamberger Krippenmuseum. Ob Deutschland, Italien, Spanien, Portugal, Frankreich, Schweiz, Böhmen, Polen, Rumänien oder eben Marktredwitz: Alle Krippen haben eines gemeinsam. Sie sind aus gebranntem Ton gefertigt und verfügen meist über einen großen Figurenreichtum und vielfältige Szenen aus dem Volksleben.
Die tönernen „Krippenschätze“ in dieser breitgefächerten Ausstellung zu zeigen, sei laut Mitteilung des Museum möglich, weil der Leihgeber Erk Baumann – Sammler, Ausstellungsmacher und Eigentümer des Bamberger Krippenmuseums – aus seinem eigenen reichen und qualitätvollen Bestand schöpfen kann. Die Bandbreite der ausgestellten Krippen aus Ton ist groß. Sie reicht von Kirchen- bis hin zu Miniaturkrippen. "Was Deutschland betrifft, handelt es sich um kunsthandwerkliche Produktionen", schreibt das Museum. "Sie stammen aus den keramischen Werkstätten verschiedener Krippengegenden, wie zum Beispiel Schwaben, Rheinland, Odenwald und Thüringen. Besondere Schätze sind große Landschaftskrippen aus Ischia oder der Provence."
Nach 70 Jahren Dämmerschlaf auf dem Speicher wird in der Ausstellung auch die Hauskrippe aus dem ehemaligen Anwesen von Karl Söllner, Marktredwitz, wieder zum Leben erweckt. Sein Urenkel Christoph Hofherr übernimmt den Aufbau dieser Landschaftskrippe im Egerland-Museum. Damit folgt er der Tradition des Marktredwitzer Krippenwegs. Auf 14 Quadratmetern gibt es einiges zu entdecken, wie den Geburtsstall, Königszug, Gebirgsszenen, Bauernhöfe, Mühle und Dorffest. Kurt Rodehau beteiligt sich schon seit Jahrzehnten am Marktredwitzer Krippenweg. Seine Familienkrippe stellt er jedes Jahr zu Hause auf. Daneben zeigt er seine Schätze auch im Egerland-Museum in einer „Rawetzer Landschaftskrippe“.
Wieder bereichert Ulrich Frey die Ausstellung im Egerland-Museum mit Krippen aus aller Welt: Heuer mit Tonkrippen aus Lateinamerika, Afrika, Osteuropa und einer besonderen, zeitkritischen Krippe der 2016 verstorbenen Aachener Künstlerin Barta Kals. "Für viele Menschen im Heiligen Land und in Palästina ist der von den Engeln verkündete Weihnachtsfrieden Galaxien entfernt. Kleine Hoffnungsschimmer sind die präsentierten Olivenholz-Krippen, die alle käuflich zu erwerben sind." Der Erlös geht an die Aktion "Christen helfen Christen".
Nicht nur das „Krippenschauen“ ist im Egerland-Museum angesagt, sondern auch das Mitmachen. Geboten wird das Erlebnis „Virtuelle Marktredwitzer Landschaftskrippe“. Mit Hilfe der VR-Technik lässt sich eine virtuelle Reise durch die Marktredwitzer Landschaftskrippe erleben. Wer kreativ sein möchte, kann sich unter Anleitung auch eine eigene Krippenwelt gestalten. Die Workshops finden in Kooperation mit dem JuKu-Mobil Fichtelgebirge & Hofer Land e. V. sowohl im Egerland-Museum als auch extern bei Veranstaltungen oder in Schulen statt. Informationen und Anmeldung unter Telefon 01522/9542036 oder per E-Mail an info[at]juku-mobil[dot]de.
Die Sonderausstellung hat dienstags bis sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet, über den Krippenweg (26. Dezember bis 11. Januar) montags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr. Eine Besichtigung für Gruppen und auf Anfrage ist auch zu anderen Zeiten möglich (Telefon 09231/3907, E-Mail info[at]egerlandmuseum[dot]de, www.egerlandmuseum.de).













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