Marktredwitz
19.08.2018 - 16:46 Uhr

Jagdanwesen zum Leben erweckt

Das Interesse an den meist bebilderten Rückblicken in die Geschichte der Region ist stets groß. So rückte Harald Stark beim Historischen Club das Hammergut Kaiserhammer in den Mittelpunkt seiner gedanklichen Zeitreise.

Das Jagdschloss Kaiserhammer rückte Harald Stark (links) in den Mittelpunkt seines bebilderten Vortrags beim „Historischen Club“. Dankeschön dafür sagten die Vorstandsmitglieder Hermann Meier und Friedrich Haubner (von rechts). wro
Das Jagdschloss Kaiserhammer rückte Harald Stark (links) in den Mittelpunkt seines bebilderten Vortrags beim „Historischen Club“. Dankeschön dafür sagten die Vorstandsmitglieder Hermann Meier und Friedrich Haubner (von rechts).

(wro) "Kaiserhammer, das Jagdparadies der Markgrafen" hieß der Beitrag des Heimatpflegers und Kastellans der Kulmbacher Plassenburg. Gut eine Stunde nahm der Referent im "Meister-Bär-Hotel" seine Zuhörer mit auf eine gemütliche Reise, in der der alte Kaiserhammer-Glanz und dessen markgräfliche Bewohner wieder lebendig wurden. Stark erzählte von Jagdausflügen, großen Festen und einem leutseligen Fürsten, der sich nicht zu schade war, auch einen Familienstreit zwischen Vater und Sohn zu schlichten. "Der weinende Junge tat ihm halt leid", begründete Harald Stark das Eingreifen des Adeligen vor der Haustür der zankenden Untertanen.

"Groß war der Küchenmeisterzettel", blickte der Referent an anderer Stelle in die herrschaftlichen Küchentöpfe während einer Sommervakanz des Markgrafen Friedrich. "War ein Jagdaufenthalt in Kaiserhammer geplant, so wurde schon Tage vorher ein großer Tross mit Pferden, Personal und Gerätschaften dorthin in Marsch gesetzt", erzählte Stark. "Erst am folgenden Tag begab sich der Markgraf mit seinem Gefolge auf die Reise." Um 1750 war das Anwesen baufällig geworden. "Eine Restaurierung rentierte sich nicht mehr", schilderte Stark den maroden Zustand, der zum Abbruch führte. Die spärlich vorhandenen Geldmittel reichten für einen Neubau zunächst nicht aus. Sieben Jahre später entstand ein dreiflügeliger, deutlich bescheidener Neubau. Danach verblasste der Glanz. "Alleen verwilderten, der Park verschwand."

Um 1800 wurde die damals aufwendig konstruierte Treppenanlage zurückgebaut. Teile davon habe man nach Bad Alexandersbad gebracht, verwies der Redner auf die letzten Reste unweit des Rondells, das einst ein zentraler Ort im Park gewesen war. Die Wegspinne, die sich nicht nach den Himmelsrichtungen orientiert, ist erhalten geblieben. "Sie ist zu einem beliebten Wanderziel im Fichtelgebirge unweit von Marktleuthen geworden", schloss Harald Starks Rückblick.

Nach der Sommerpause blickt beim Historischen Club am 2. Oktober Detlev Weidinger auf die Postgeschichte in Marktredwitz zurück. Vier Wochen später wird Adrian Roßner im Festsaal des Hotels erwartet. Mit einem besonderen Höhepunkt wartet Vorstandsmitglied Friedrich Haubner auf. Er blickt im März 2019 auf die großen Brände zurück, unter denen die Marktredwitzer zu leiden hatten.

 
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