Bei der Kirwa waren der Zusammenhalt und der hohe Stellenwert, den die Dorfgemeinschaft in Mendorferbuch hat, zu erleben. Mit viel Bodenständigkeit machen sich die jungen Leute im Dorf jedes Jahr für die Aufrechterhaltung der Kirwatradition stark – auch in Zeiten, als es in der Region oft gar nicht so gut um solche Feste bestellt war. In Mendorferbuch betrachtet man die Kirwa quasi als "Dorfkulturerbe".
Die Bouchdner feierten auch in diesem Jahr drei Tage lang Kirwa. Weil es dort viel zu eng geworden war, zog man mit dem Fest vom Kirchweihplatz im Dorf an die Filialkirche St. Konrad um, was sich als richtig erwiesen hat. Eine stattliche Fichte, so hoch wie der Kirchturm, wurde aus dem Sponsorenwald ins Dorf gebracht und kunstvoll hergerichtet, ehe sie mit Kran-Unterstützung aufgestellt wurde.
Die 14 Mendorferbucher Kirchweihpaare haben ihre eigene Kirwamusik im Dorf, die mit der Partyband Wöidarawöll identisch ist. Sie sorgt seit fast zwei Jahrzehnten für die Musik beim Baumaustanzen. Doch bevor es so weit war, hatten die Paare erst einmal eine lange Kirwanacht hinter sich zu bringen. Am Morgen erwiesen sie mit dem Besuch des Gottesdienstes dem Kirchenpatron St. Konrad ihre Reverenz.
Beim Baumaustanzen wurden Antonia Kölbl aus Lohe und Michael Meckl aus Mendorferbuch zum neuen Oberkirwapaar gekürt. Die Paare drehten sich zu Etzelwanger, Fensterltanz, Sternpolka, Plattler, Austanzwalzer, Ehrendreher und Mühlradl.
Mit Spannung erwartet wurde das Schnoderhüpflsingen, bei dem deftige Kirwawatschn verteilt wurden. „Da ist man immer neugierig, was die Kirwaleut' bei Nacht und Nebel so alles gesehen haben und wer wem in die Kirwamaß gespuckt hat“, wissen die Einheimischen. Unter anderem wurde als Dreizeiler vom Spickzettel abgelesen, dass die Allertshofener Kirwaburschen schon immer die flottesten Tänzer sind. Breit getreten wurde "die frisch patentierte Art der Hofreinigung im Dorf, bei der jemand anstelle eines Moosentferners dünnflüssigen Mörtel auf das sündhaft teure Pflaster gekippt hat". Einen Benz hat man mit vereinten Kräften aus dem Weiher gezogen und den greislichen Funkmasten bei Lohe mit bunten Girlanden verziert. Auch wurde die Frage aufgeworfen, was der fahrbare Hühnerstall beim Bratwürstlfest der Feuerwehr für eine Funktion hatte.
Den Hohenburgern überreichte man gstanzlmäßig einen Putzkübel für die Rathausreinigung und ließ genussvoll den Kirwaburschen vorbeiziehen, dessen Radl schneller war als er selbst.
Für die Kirwa-Musik sorgten heuer die Gruppen Vogl-Wüd, die Übler-Boum und die Blechzipfl. Den von ihnen ersteigerten Kirwabaum werden die Berghausener Kirwaleute nach der Allerweltskirchweih in Mendorferbuch abholen.
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