Zu einem Ortstermin in Sachen Dorferneuerung Mertenberg kamen die Stadtratsfraktionen von SPD, CWU und Freien Wählern zusammen. Dabei erfuhren sie, dass die geplante Ortsumgehung im Zuge der Staatsstraße 2399, eine Maßnahme des Staatlichen Bauamts, insgesamt 3,2 Millionen Euro verschlingt.
SPD-Fraktionssprecher Georg Dobmeier lobte die Verantwortlichen dieser Behörde, dass der das Ortsbild prägende Baum im Interesse der Allgemeinheit erhalten worden sei, und forderte noch weitere Baumpflegemaßnahmen. Einer Meinung war man, dass die ein Kilometer lange Ortsumgehung - erste Planungen gab es bereits vor 25 Jahren - für die Lebens- und Wohnqualität der Bewohner in Mertenberg unabdingbar sei. Reinhold Strobl hob die reibungslosen Grundstücksverhandlungen des Staatlichen Bauamts mit den Eigentümern der Flächen hervor, ohne die das Projekt nur schwer zu realisieren gewesen wäre.
Da auf der neuen, abschüssigen Strecke am Ortseingang von Kemnath wohl des Öfteren mit höheren Geschwindigkeiten als den erlaubten 50 Stundenkilometern zu rechnen sei, regte Stadtrat Manfred Birner dort eine Verkehrsinsel als optische Barriere oder eine Weiterführung der Straßenbeleuchtung bis zum Ortsschild an. Des Weiteren kritisierte er die verzögerte Ausschreibung der neuen Wasserleitung vom Ortseingang Kemnath bis Mertenberg, so dass auch die Kosten dafür noch nicht bekannt seien. Birner forderte die Stadtspitze auf, so bald wie möglich eine Dorferneuerung in Mertenberg ins Auge zu fassen. Diese biete nach seinen Aussagen vielfältige Chancen für die Weiterentwicklung des Dorfes. „Bei einem zu erwartenden Fördersatz von über 60 Prozent können alle Bürger im Dorf davon profitieren“, stellte Birner fest. Stadtrat Josef Werner bekräftigte, dass mit der gelungenen und abgeschlossenen Maßnahme in Sitzambuch und der gestarteten in Kemnath die Dorferneuerungen in den Ortsteilen und damit auch in Schnaittenbach endlich angekommen seien.
Bei einem Rundgang durch Mertenberg machten sich die Stadträte zusammen mit den stellvertretenden Bürgermeistern Uwe Bergmann und Manfred Schlosser ein Bild von der schmalen, kurvigen Ortsdurchfahrt. Ohne Gehwege sei vor allem für Fußgänger der Aufenthalt auf der Straße sehr gefährlich. Eine Bebauung bis an den Straßenrand und unübersichtliche Einmündungen von Straßen und Hofeinfahrten kämen dazu. „Familien mit Kindern oder Radfahrer müssen in Mertenberg besonders aufpassen“, sagte Manfred Birner. „Genug Gründe, die für eine Dorferneuerung sprechen. Die Dörfer sind das Rückgrat des ländlichen Raumes. Die neue Ortsumgehung bietet den Mertenbergern die Chance, aktiv ihr Umfeld neu zu gestalten und gerade den jungen Dorfbewohnern auch eine Zukunftsperspektive zu erschließen“, war sich Bergmann sicher.
Gerade jetzt, wenn die Straßenausbaubeiträge wegfielen, müsse es gelingen, etwaige Bedenken der Bevölkerung in Sachen Dorferneuerung zu zerstreuen. Schließlich sei es Ziel der Maßnahme, den Erhalt des bäuerlich geprägten Ortsbilds zu unterstützen. „Die Möglichkeit, mit Fördergeldern gestalterische Verbesserungen des Dorfbildes sowie Ortsbegrünungen zu erreichen, bietet in einmaliger Weise die Dorferneuerung. Auch ein ansprechend gestalteter Dorfplatz als Treffpunkt für Jung und Alt oder neu angelegte Hofeinfahrten sind förderfähig“, erinnerte Uwe Bergmann und betonte: „Die Bewohner von Mertenberg müssen mit eingebunden werden.“ Manfred Schlosser informierte, dass die Staatsstraße zu einer Ortsstraße herabgestuft werde, somit liege der Straßenunterhalt in den Händen der Stadt. Das Staatliche Bauamt werde sich seinen Aussagen nach daher am Ausbau der Ortsstraße angemessen beteiligen. Dabei könnte auch ein unterirdischer Löschwasserbehälter in die Ortsmitte verlegt werden, ergänzte Stadtrat Josef Werner.













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