Michelfeld bei Auerbach
03.03.2020 - 12:29 Uhr

SPD präsentiert zum Wahlkampf-Finale ihre Vorstellungen

Die Kandidaten zeigen in Michelfeld ihre Schwerpunkte auf. Auch ohne Bürgermeisterkandidat soll konstruktive Stadtratspolitik angestrebt werden.

Norbert Gradl Bild: sck
Norbert Gradl

Der Wahlkampfabschluss der Auerbacher SPD ging im Gasthof Schenk in Michelfeld über die Bühne. Nahezu vollzählig waren die Kandidaten zugegen, um sich und ihre Schwerpunkte vorzustellen. Die Plätze füllten sich mit etwa 35 interessierten Gästen des SPD-Bürgergesprächs. Zunächst betonte Vorsitzender Peter Danninger, dass sich die SPD auch ohne Bürgermeisterkandidat das Ziel gesetzt habe, im neuen Stadtrat eine vernünftige und konstruktive Politik zu leisten. Dafür seien gemeinsam Schwerpunkte erarbeitet worden.

Konkrete Arbeitsfelder

Zum Thema "Aktiv im Alter" erhielten die Steuerfachangestellte und Vorsitzende der SPD-Frauengruppe Brigitte Bradl (56), KSB-Betriebssachbearbeiter Günter Sertl (61) und Telekom-Betriebsrat Peter Raß (54) das Wort. Für sie sind seniorengerechtes Wohnen, die barrierefreie Anbindung der Unteren Vorstadt an den Stadtpark und Tempolimits an Seniorenheimen sowie an Schulen und Kindertagesstätten konkrete Arbeitsfelder örtlicher Politik. Sie schließen die Aufwertung des Stadtparks durch einen Bewegungsparcours mit ein, - nicht zuletzt deshalb, weil über 21 Prozent der Bevölkerung Senioren von über 60 Jahren seien.

Für Nachhaltigkeit und Umweltschutz ergriffen Wolfgang Wiesent (56), Zerspanungstechniker, Betriebsrat und Ortssprecher, Christine Nickl-Dötsch (51 Jahre), Versicherungskauffrau und Bio-Bäuerin, Franz Popp (64), Geschäftsführer SOL AID GmbH, und Lisa Sattler (26), Studentin, das Wort. Als Ortssprecher von Degelsdorf, Reichenbach und Zogenreuth wartete Wiesent mit den Punkten Buswartehäuschen, Dorfplatz in Zogenreuth und Betreuung der Auerochsen auf.

Lisa Sattler erwähnte den Fußweg Nasnitz-Michelfeld bei Pferrach und Bio-Bäuerin Nickl-Dötsch hob ihr Bemühen für nachhaltigen Umweltschutz hervor. Daneben hob Popp als gelernter Kfz-Meister sein Engagement für alternative Energien hervor. Von daher unterstützte er die seitens der Freien Wähler mit Bürgermeisterkandidat Joachim Neuß angestrebte Ausstattung des städtischen Bauhofs mit E-Fahrzeugen und einiger E-Ladesäulen.

Ihren Einsatz für Wohnen und Arbeiten vor Ort bekundeten der mit 36 Jahren dienstälteste SPD-Stadtrat Norbert Gradl, Kreisrat Günther Cermak (65), Industriemeister Johannes Trenz (34) und Wirtschaftswirtin Denise Prölß (25). Hier kamen die Schaffung des Gewerbegebiets Saaß zu Zeiten von Bürgermeister Helmut Ott zur Sprache ebenso wie die jetzige Nutzung durch Cherry. Wichtig war manchem Bürger die Beleuchtung des dortigen Rad- und Fußwegs und die Vermeidung des Zuparkens durch Cherrybeschäftigte.

Altbaunutzung fördern

Eine Wohnraum- und Bauplatzbörse sowie die Altbaunutzung durch ein Förderprogramm wurde angeregt. Für den Busunternehmer Alexander Cermak (32) informierte Seniorchef Günter Cermak über die Optimierung der Busverbindungen durch den Zweckverband zugunsten der Schüler. Den Pendlern gegenüber stoße eine Optimierung angesichts einer gleitenden Arbeitszeit allerdings auf Hindernisse.

In ähnlicher Form präsentierte sich der Rektor einer Mittelschule und SPD-Vorsitzende Peter Danninger (50) als Stadtrats- und Kreistagskandidat zum Thema Bildung und Gesundheit. Er stellte auch Kreistagskandidatin Angelie Leißner in diesem Arbeitsfeld vor. Felix Müller (26), Student der Betriebswirtschaftslehre, schloss sich dieser Thematik an.

Stark im Kreistag

Damit rückte Auerbach als Bildungsstandort ins Blickfeld mit Digitalisierung an den Schulen. Ebenfalls in den Vordergrund rücken sollten der Erhalt der Kreiseinrichtungen, voran der St.-Johannes-Klinik. Dafür solle eine starke Vertretung der städtischen Interessen im künftigen Kreistag Sorge tragen.

Freizeit und Tourismus war das Fachgebiet für Bankkauffrau Kerstin Meisel (50), Elektrotechniker Rudolf Bradl (56) sowie für Busunternehmer, Stadt- und Kreisrat Günther Cermak (65). Sie stellten ihre Aktivitäten für Trachten- und Sportverein und für das Musizieren in den Vordergrund. Bradl monierte die Schotterung von Fahrradwegen mit großsteinigem Schotter. In ein Radwegekonzept gehört aus seiner Sicht auch die fehlende Radlanbindung Auerbach-Kirchenthumbach, denn von dort aus besteht schon der Radweg bis Tschechien.

Zum Thema Kommunalentwicklung stellten der Chefarzt der St.- Johannes-Klinik, Dr. Edmund Goß (51), und der Konzernbetriebsratsvorsitzende Wolfgang Kormann (57) die Unterstützung der Feuerwehren und eine zeitgemäße Ausstattung des Bauhofs, die Verantwortung für Wasser und Abwasser, den Hochwasserschutz und das Regionalmanagement in den Mittelpunkt. Detailliert trugen sie ihre Vorschläge vor und bekräftigten ihren Einsatz für interkommunale Zusammenarbeit. Auch Qualitätskontrolleur und KSB-Betriebsrat Thomas Pickel (43) sind diese Punkte ein Anliegen.

Warnung vor Euphorie

Schon während der persönlichen Vorstellung der Kandidaten gab es Fragen, die direkt beantwortet wurden. Zum Hochwasserschutz und zur B 85-Querung relativierte sich etwaiges euphorisches Denken bezüglich des dreispurigen Ausbaus der Bundesstraße. Grundstücksverhandlungen, eine Planungs- und eine Realisierungsphase ließen selbst jetzt, wo laut CSU-MdB Alois Karl die Gelder aus Berlin "da sind", eine Fertigstellung erst in etwa zehn Jahren vermuten.

Vorsitzender Peter Danninger Bild: sck
Vorsitzender Peter Danninger
Günter Sertl, Brigitte Bradl, Peter Raß. Bild: sck
Günter Sertl, Brigitte Bradl, Peter Raß.
 
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