Im Mai dieses Jahres übernahmen die Münchener Gabriele Hacker und Markus Schönmann die Pacht für den Kiosk im Freibad Mitterteich und traten die Nachfolge von Rainer Schnurrer an. Im Gespräch mit Oberpfalz-Medien stellen sie sich näher vor, geben Einblicke in ihre Arbeit und berichten, wie der Betrieb bisher gelaufen ist. Positives steht dabei ebenso in ihrer Bilanz wie Negatives.
Während Gabriele Hacker eine echte Münchenerin ist, verweist Lebensgefährte Markus Schönmann stolz auf seine Oberpfälzer Wurzeln: Der geborene Eschenbacher ist in Grafenwöhr aufgewachsen. In der Gastronomie können sie auf eine jahrzehntelange Erfahrung verweisen. „Wir waren in München in der Bäder-Gastronomie tätig, darüber hinaus betrieben wir bayerische Wirtshäuser, führten später die Gastronomie im Grünwalder Stadion und betrieben nebenbei noch ein Clubheim eines Golfclubs“, zählt Markus Schönmann das vielfältige Engagement des Paares auf. Die Gaststätte im Grünwalder Stadion, der Heimat des Drittligisten TSV 1860 München, führten die beiden in den Jahren 2013 bis 2017.
Neustart in Amberg
"Die Gastronomie in München mit vielen Mitarbeitern wurde uns allmählich zu viel. 2018 zogen wir einen Schlussstrich. Wir machten danach ein Jahr Urlaub, ehe wir 2019 das Angebot annahmen und in die Gastronomie des Kurfürstenbads Amberg einstiegen", blickt Schönmann zurück. Der Neustart in der Oberpfälzer Heimat sei damals richtig gewesen, "auch weil es hier bedeutend unaufgeregter zugeht wie in München". Im Frühjahr entschied sich das Paar, zusätzlich zur Pacht in Amberg auch im Freibad Mitterteich einzusteigen.
Aber wie kam das Ganze zustande? "Wir sahen eine Fernsehsendung, in der Bürgermeister Stefan Grillmeier dazu aufforderte, dass sich Gastwirte in der Stadt niederlassen sollten, um das gastronomische Angebot zu verbessern. Daraufhin bewarben wir uns für die Gastronomie des Freibads und erhielten prompt den Zuschlag", erzählt Schönmann. Den Betrieb des Kiosks mit erneuerter Küche bestreitet ein fünfköpfiges Team: neben Gabriele Hacker und Markus Schönmann zwei Festangestellte, darunter ein Koch, sowie eine Aushilfskraft. Die beiden Pächter sind aber im Wechsel auch in Amberg tätig.
Geändertes Konsumverhalten
Wie lief das Geschäft bisher? Markus Schönmann kommt ohne Umschweife auf den Punkt: "Ich muss zugeben, umsatzmäßig sind wir nicht zufrieden. In Amberg ist es genauso." Nach Ansicht Schönmanns habe es nicht zuletzt als Folge der Coronapandemie ein generelles Umdenken gegeben. "Das Konsumverhalten hat sich verändert, die Leute sparen an allen Ecken und Enden, insbesondere beim Essen", bedauert Schönmann. Was er zudem speziell in Mitterteich festgestellt habe: "Die Leute gehen erst bei 25 Grad Außentemperatur ins Freibad - und das muss dann auch schon einige Tage anhalten, ehe manche kommen." Laut Schönmann seien sinkende Besucherzahlen in Freibädern ein generelles Problem. "Das macht es uns nicht unbedingt leichter." Allerdings lasse sich das Paar nicht entmutigen. "Wir machen hier in Mitterteich auch im kommenden Jahr weiter, das darf ich schon mal sagen", betont Schönmann.
Besonders gefragt bei den Mitterteicher Freibadbesuchern seien Klassiker wie Currywurst, Pommes, Salat, Schnitzel und Burger. "Wir bereiten unser Essen immer frisch im Kiosk zu. Die Belieferung erfolgt aus der Region. Wir führen sogar eine eigene Kinderkarte", so Schönmann über das Angebot. Schon öfters habe das Paar zu hören bekommen, dass die Preise sehr hoch seien. "Wir haben hohe Energie- und Nebenkosten, der Einkauf wird auch immer teurer", gibt Markus Schönmann zu bedenken und bittet um Verständnis. Die Arbeit im Mitterteicher Freibad mache den beiden unterm Strich Spaß, auch wenn ihnen zuletzt die ausgedehnte Schlechtwetterperiode zusätzlich zu schaffen gemacht habe. Doch dann kehrte der Sommer mit heißen Temperaturen zurück, seither sorgt er täglich für einen starken Besucherzulauf. "Da kann man nicht meckern", freuen sich die Pächter über Schlangen vor ihrer Ausgabestelle.
Hin und wieder Diskussionen
Mit den Badbesuchern habe es bislang keine größeren Probleme gegeben. "Der Großteil der Badegäste ist in Ordnung", berichtet Gabriele Hacker. Diskussionen gebe es hin und wieder mit einigen Nörglern oder Halbstarken. "Aber die gab's früher auch", so Hacker. Im Ausblick hofft das Paar, dass der Sommer noch möglichst lange durchhält - und dass die Terrasse noch etwas besser angenommen wird als bisher.
Starkes Interesse haben die beiden übrigens auch am Kiosk in der Mitterteicher Eishalle. Hier gilt es ebenfalls, nach dem Rückzug von Rainer Schnurrer eine Nachfolgelösung zu finden. "Die Verhandlungen laufen noch", sagt Markus Schönmann über den aktuellen Stand und hofft, dass die Stadt Mitterteich bald eine Entscheidung trifft.
Freibad Mitterteich
- Anlage an der Marktredwitzer Straße mit beheizten Schwimmbecken (Schwimmerbecken mit 50-Meter-Bahnen, Sprungbecken mit 1-, 3- und 5-Meter-Turm, Nichtschwimmerbecken mit 41-Meter-Wasserrutsche sowie Planschbecken), Wärmehalle mit direktem Zugang zum Schwimmerbecken, großer Liegewiese mit Bäumen, Spielplatz und Kiosk
- Geöffnet montags von 13.30 bis 20 Uhr und dienstags bis sonntags von 10 bis 20 Uhr; Einlass jeweils bis 19 Uhr
- Eintrittspreise: Erwachsene 4 Euro, Kinder/Jugendliche/Behinderte/Inhaber von Ehrenamtskarten 2 Euro, Saisonkarte für Erwachsene 105 Euro, Saisonkarte für Kinder/Jugendliche/Behinderte und Inhaber von Ehrenamtskarten 50 Euro, Saisonkarte für Familien 135 Euro
- Nähere Infos: www.mitterteich.de/freibad.html
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