Die leerstehenden Wohnblocks am Robert-Lindig-Platz beschäftigen die Stadt schon seit längerem. Bürgermeister Stefan Grillmeier hatte kürzlich in einem Gespräch mit Oberpfalz-Medien zu Planungen und Zielen in 2021 und 2022 berichtet, dass Bewegung in die Sache gekommen sei. So hatte er auf gut laufende Gespräche mit Investoren verwiesen, die Interesse hätten, die Anwesen mit den Hausnummern 3 bis 6 zu sanieren und die Wohnungen dann zu vermieten. Zur Unterstützung eines solchen Vorhabens hat der Stadtrat nun das Sanierungsgebiet eines kommunalen Förderprogramms erweitert.
Stefan Grillmeier erinnerte eingangs an einen Beschluss des Stadtrats vor knapp zwei Jahren. Aufgelegt wurde ein Förderprogramm zur Durchführung privater und gewerblicher Fassadengestaltungs- und Sanierungsmaßnahmen im Rahmen der Stadtsanierung. Weil das damals festgelegte Sanierungsgebiet nur die Innenstadt und den Bereich Anger umfasst, hat die Verwaltung nun eine Beschlussvorlage zur Erweiterung um die genannten Anwesen am Robert-Lindig-Platz ausgearbeitet.
90-Prozent-Förderung in Aussicht
Wie Grillmeier weiter informierte, befürworte die Regierung der Oberpfalz ein Sanierungsprojekt in dem Bereich. Sie habe signalisiert, eine Zuwendung in Höhe von 90 Prozent auf die in dem Förderprogramm gelisteten Maßnahmen zu gewähren. Zuschüsse abrufbar wären etwa für die Instandsetzung und Neugestaltung der Fassaden und des Innenputzes, die Erneuerung von Fenstern und Türen sowie von Heizungs- und Sanitäranlagen, Verbesserungen an Dächern und Aufbauten, die Umgestaltung von Treppen und Hofräumen sowie die Schaffung von Barrierefreiheit.
Pro Maßnahmenbereich ist die Förderung auf maximal 10 000 Euro gedeckelt, pro Gebäude könnten 50 000 Euro an Zuschüssen abgerufen werden. Somit wäre für das Areal am Robert-Lindig-Platz mit den vier Häusern eine Gesamtfördersumme von 200 000 Euro möglich. Bei einer 90-Prozent-Förderung der Regierung der Oberpfalz würde der Eigenanteil der Stadt bei 20 000 Euro liegen.
Bürgermeister Stefan Grillmeier betonte, dass neben der Schaffung von modernen Neubauwohnungen auch das soziale Wohnen einen hohen Stellenwert vor Ort habe. Ständig gebe es in Mitterteich Anfragen nach Wohnraum. Grillmeier freute sich daher über die Bereitschaft der Regierung, das angedachte Sanierungsprojekt am Robert-Lindig-Platz zu unterstützen. Einen Dank richtete er auch an Kämmerin Ursula Ockl, die in Sachen Förderung ständig in Kontakt mit der Behörde in Regensburg stehe.
Zustimmung von allen Seiten
Die Sprecher aller Fraktionen zeigten sich einverstanden mit der Vorgehensweise und bewerteten den Eigenanteil der Stadt als überschaubar. Josef Schwägerl (CSU) erinnerte daran, dass die insgesamt 26 Wohnungen schon länger leer stünden und der alte Stadtrat bereits den Abbruch der Häuser beschlossen habe. Allerdings seien Sozialwohnungen sehr gefragt, daher sei es sinnvoll, hier eine Sanierung anzustreben: "Das wäre sehr positiv für unsere Stadt", so Schwägerl.
"Wir brauchen Wohnraum", betonte Heribert Hegen (Wählergemeinschaft Zukunft Stadt Mitterteich) und sah kein Hindernis, solange es bei den in Aussicht gestellten Zuschüssen bleibt. Gerhard Greim (SPD) zeigte sich hocherfreut, dass ein Investor gefunden worden sei, der Interesse an der Sanierung der Häuser habe: "Das ist fast wie ein Sechser im Lotto." Bernhard Thoma (Freie Wähler) wertete es auch als positiv, dass bei einer Sanierung das Ortsbild in dem Stadtteil erhalten bliebe.
Der folgende Beschluss zur Erweiterung des Sanierungsgebietes fiel einstimmig. Diese gilt rückwirkend ab 1. Januar 2021.
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