Was wäre die Adventszeit in der Region ohne Weihnachtsmärkte? Diese Frage wäre vor einem Jahr kaum jemandem in den Sinn gekommen. Doch die Corona-Pandemie erzwingt selbst bei den beliebtesten Traditionen eine Pause. Nach den Absagen in anderen Kommunen der Region steht nun fest, dass es auch in Mitterteich keinen Weihnachtsmarkt geben wird. Das teilte Bürgermeister Stefan Grillmeier am Freitag in einem Gespräch mit Oberpfalz-Medien mit. Abgesagt wurde auch die immer beliebter gewordene Reihe "Adventsschaufenster", um ein Jahr verschoben wurde das Neujahrskonzert mit den Smetana-Philharmonikern Prag.
Stefan Grillmeier, der auch Vorsitzender des Gewerbefördervereins ist, berichtete von einer Sitzung des Vorstandsgremiums am Donnerstagabend. Dabei sei die Entscheidung gefallen, wegen der Corona-Entwicklung auf einen Weihnachtsmarkt zu verzichten. Im Vorfeld waren die mehr als 30 Geschäfte, Vereine und Organisationen befragt worden, die sich sonst am Weihnachtsmarkt beteiligen. "Es gab ein eindeutiges Votum", so Grillmeier. "Zwei Drittel haben sich dagegen ausgesprochen."
"Weihnachts-Shopping"
Allerdings sei im Gewerbeförderverein die Idee aufgekommen, an dem Samstag, der für den Markt vorgesehen war, ein "Weihnachts-Shopping" zu veranstalten. Von 12 bis 17 Uhr sollen Gewerbetreibende am 5. Dezember ihre Geschäfte öffnen, vor ihren Läden soll jeweils ein Verkaufsstand stehen. An einem Stand könnte es beispielsweise Bratwürste geben, in einiger Distanz an einem anderen Stand Glühwein, an einem weiteren Stand Süßigkeiten und so weiter.
Keine Stehtische
Genutzt würde eine Fläche, die sich über den ganzen Oberen und Unteren Markt erstreckt - notwendige Abstände würden also gewahrt. "Ein geballtes Treiben können wir so unterbinden", betonte Grillmeier. Letzteres wäre bei einem klassischen Markt oder den "Adventsschaufenster"-Aktionen auf einer begrenzten Fläche nicht zu verhindern. Für das Hygienekonzept im Bereich der Stände wären die jeweiligen Geschäftsinhaber verantwortlich, erklärte der Bürgermeister. Sie müssten auch darauf achten, dass die Besucher die Abstände einhalten und keine Gruppen bilden - so wie auch sonst in ihren Läden. Um zu verhindern, dass es zu Ansammlungen oder geselligen Runden kommt, werde es auch keine Stehtische oder ähnliches geben, so Grillmeier.
Ein geballtes Treiben können wir so unterbinden.
Ihre Bereitschaft zur Teilnahme am "Weihnachts-Shoppen" haben laut Stefan Grillmeier neben einer Reihe von Geschäftsinhabern auch bereits Kunsthandwerker und die Strickgruppe "Flotte Nadeln" signalisiert. Auch die Aktion "Lichtblicke" mit Schirmherrin Claudia Grillmeier möchte mit einem Stand vertreten sein. Mit Hilfe eines Rundschreibens soll innerhalb der kommenden drei Wochen ermittelt werden, wer mitmachen will. Danach sollen die Abläufe besprochen und weitere Details geklärt werden.
Mit dem "Weihnachts-Shopping" könnten die Bürger trotz allem in gewisser Weise auf das große Fest eingestimmt werden, so Grillmeier. "Wir wollen damit auch ein Zeichen für unsere Gewerbetreibenden setzen", machte der Bürgermeister deutlich und zeigte sich zuversichtlich, dass die Aktion wie geplant stattfinden kann. Allerdings stehe auch diese Veranstaltung unter Vorbehalt - am Ende komme es auf die dann herrschende Corona-Situation im Landkreis an.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.