Bürgermeister Roland Grillmeier sprach in der Sitzung am Dienstagabend von einer tollen Veranstaltung, zu der mehr Besucher gekommen seien als erwartet. „Leider machten dann einige wenige Besucher den Erfolg des Festes zunichte.“ Ohne entsprechende Absicherung könnten derartige Veranstaltungen künftig wohl kaum noch stattfinden. „Es ist traurig, dass wir zum Feiern einen Security-Dienst brauchen.“
Grillmeier bedauerte, dass auch an diesem Abend nur eine Streife der Polizeiinspektion Waldsassen unterwegs gewesen sei. „Es ist schade, dass unsere Polizeidienststellen personell nicht besser ausgestattet sind.“ Eigentlich sollte es die Polizei sein, die einen öffentlichen Raum schützt. Ausdrücklich dankte der Bürgermeister jenen Festbesuchern, die Zivilcourage gezeigt hätten und eingeschritten seien, statt nur weg- oder sogar zuzuschauen. Eine „Sauerei“ sei es, dass im Internet sogar noch Videosequenzen der Vorfälle veröffentlicht worden seien.
Weiter kündigte Roland Grillmeier an, dass man sich bei künftigen Veranstaltungen noch enger mit der Polizei absprechen werde. Gleichzeitig stellte er in Bezug auf die Schläger klar: „Wir lassen uns von solchen Leuten nicht einschüchtern.“ Er hoffe nun auf ein entschlossenes Vorgehen der Staatsanwaltschaft.
„Wir dürfen uns von wenigen Menschen unsere Feste nicht kaputt machen lassen“, sagte Josef Schwägerl (CSU). Er wünschte sich, dass eine Polizeistreife bei derartigen Veranstaltungen von Anfang bis Ende anwesend ist. Auch Schwägerl befürwortete künftig im Vorfeld von Festen Gespräche mit der Polizei.
„Überall sind jetzt Feste und überall kann die Polizei nicht sein“, meinte Johann Brandl (SPD), der selbst Beamter bei der Kriminalpolizei in Weiden ist. Brandl verwies auf die bekannte Personalsituation bei der Polizei in der ganzen Oberpfalz. Allerdings könnte er sich einen permanent anwesenden Sicherheitsdienst vorstellen. Berechtigt nannte Brandl die Frage, warum bei dieser Veranstaltung keine Security-Leute verpflichtet wurden.
Johann Brandl kritisierte die Respektlosigkeit der Randalierer und forderte ein härteres Durchgreifen. Weiter meinte Brandl: „Wenn Filme über die Auseinandersetzung im Internet kursieren, dann muss auch mal die Frage nach unterlassener Hilfeleistung gestellt werden.“
Bernhard Thoma (Freie Wähler) war ebenfalls der Meinung, dass größere Feste künftig nicht mehr ohne einen eigenen Sicherheitsdienst gefeiert werden können. „Die Hemmschwelle sinkt immer mehr.“ Thoma, selbst als Festbesucher vor Ort, wies darauf hin, dass sich die Spannungen über den ganzen Abend hinweg aufgebaut hätten.
Zweiter Bürgermeister Stefan Grillmeier, auch Vorsitzender des ausrichtenden Gewerbefördervereins, bedauerte die Vorfälle. „Wir wollten ein friedliches Fest in unserer Stadt feiern“, sagte Grillmeier und würdigte die Gewerbetreibenden, die angesichts der vielen Gäste eine Mammutaufgabe hervorragend gelöst hätten. „Die Personen, die das verbrochen haben, sind hinlänglich bekannt“, gab Grillmeier zu bedenken und forderte, dass jetzt Konsequenzen gezogen werden müssten.
„Unsere Behörden schützen doch auch große Fußballveranstaltungen“, warf Holger Paschedag (CSU) ein. „Warum dann nicht auch solche Veranstaltungen?“ Josef Schwägerl kam noch auf das Thema Sicherheitswacht zusprechen. „Bis wann kommt die?“ Bürgermeister Grillmeier erwiderte, dass vier bis sechs Personen infrage kämen. Bis zum Herbst, so hoffte er, sollten diese ihre Tätigkeit aufnehmen. Er erinnerte aber daran, dass eine Sicherheitswacht nicht die Befugnisse der Polizei habe.
Wenn Filme über die Auseinandersetzung im Internet kursieren, dann muss auch mal die Frage nach unterlassener Hilfeleistung gestellt werden.
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