Während seiner 36 Jahre im Stadtrat hat Theo Schaumberger (CSU) mit drei Bürgermeistern gearbeitet. Zunächst mit Karl Haberkorn (Freie Wähler), Erich Dickert (SPD) und die letzten 18 Jahre mit Roland Grillmeier (CSU). "Ich kann über alle drei Bürgermeister nichts Schlechtes sagen, ich bin mit jedem gut ausgekommen", sagte Schaumberger, der zum 30. April aus dem Gremium ausscheidet. Bei der vergangenen Kommunalwahl hatte er nach sechs Amtsperioden als Stadtrat nicht mehr kandidiert. Als dienstältester Stadtrat möchte Schaumberger nun den Sitz für Jüngere räumen. Die Arbeit im Gremium nennt er eine schöne Zeit: "Die möchte ich nicht missen." Doch jetzt freut sich der 64-Jährige auf ein Leben ohne Terminstress. "Für mich ist jetzt schon jeder Tag wie Weihnachten", sagt Schaumberger in seinem Gespräch mit Oberpfalz-Medien auf seinem "Altersruhesitz" im "Stauderer-Hof" in Oberteich.
Immer das große Ganze im Blick
Am 1. Mai 1984 begann die politische Karriere von Theo Schaumberger, als er für die CSU erstmals in den Stadtrat einzog. Damals war er 28 Jahre alt. Besonders freut er sich, dass er bei seinen Wiedereinzügen ins Gremium zumeist mit besten Ergebnissen wiedergewählt wurde. "Mit meinen Ergebnissen lag ich meist direkt hinter den Bürgermeisterkandidaten, die Menschen schätzten meine Arbeit".
Er erinnert sich an unendlich viele Beschlüsse, die im Stadtrat gefällt wurden. Dabei betonte er: "Wenn ich ,Ja' gesagt habe, dann habe ich voller Überzeugung ,Ja' gesagt, und dazu stehe ich auch, bis heute." Wichtig ist ihm, dass er immer zum Wohle aller Bürger gearbeitet hat. "Ich habe in meiner Stadtratstätigkeit nie auf mich oder mein Unternehmen geschaut, ich hatte immer das große Ganze im Blick und so auch entschieden".
So verwundert es nicht, dass der CSU-Mann mit seinen Parteikollegen sowie den Stadträten anderer Fraktionen immer gut ausgekommen ist. "In einem Stadtrat hat Parteipolitik nichts zu suchen, es muss immer um die Menschen gehen." Bei allen Diskussionen müsse man sich am Ende der Sitzung wieder gut sein. "Nicht die Parteizugehörigkeit ist entscheidend, im Stadtrat ist Sachpolitik wichtig, quer durch alle Fraktionen."
In nur zwei Sitzungen gefehlt
In 36 Jahren Stadtratstätigkeit fehlte Schaumberger in nur zwei Sitzungen entschuldigt, ansonsten war er immer anwesend. Er habe sich immer auf die Sitzungen vorbereitet. "Ich habe die Unterlagen immer zuvor gelesen und nicht wie so manch andere Kollegen erst in der Sitzung ausgepackt", sagt Schaumberger.
Für ihn war auch der Besuch von Bürgerversammlungen absolute Pflicht. "Da konnte ich erfahren, wo den Menschen der Schuh drückt." Seit sechs Jahren sitzt sein Sohn Johannes ebenfalls im Stadtrat und wurde für die kommende Amtsperiode wiedergewählt. "Johannes wird meine soziale Einstellung im Stadtrat weiter vertreten", zeigt sich der Vater überzeugt.
Rund um die Uhr Familienzeit
Jetzt freut er sich, dass er seine Freizeit in vollen Zügen genießen darf. Sein Tiefbauunternehmen hat Theo Schaumberger bereits 2016 an Sohn Johannes übergeben. "Ich bin jetzt rund um die Uhr für meine Familie da." Er will sich nun ganz seiner Frau Maria ("Sie ist die beste Frau der Welt"), seinen vier Kindern und drei Enkeln widmen. "Darauf freue ich mich am meisten", sagt der Familienmensch und lacht. Derzeit bastelt Schaumberger in seiner Werkstatt in Oberteich Sitzgelegenheiten für die Enkelkinder. "Hier kann ich mein handwerkliches Geschick endlich ausleben", sagt der 64-Jährige. Der "Stauderer-Hof" in Oberteich bietet ihm dazu die beste Möglichkeit, mitten im Grünen am eigenen Teich. "Das wird mein Alterssitz werden. Da fühle ich mich wohl."
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