Prämiert werden laut der Homepage des Wettbewerbs "Gemeinsam Lebensmittel retten" die fünf Tafeln und karitativen Einrichtungen mit den engagiertesten Beiträgen. Sie erhalten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 5000 Euro. Es geht ums Ehrenamt, Vorbildwirkung, Kreativität und das Retten von Lebensmitteln.
Nicki Fürst ist ehrlich: "Ich gestehe, dass ich mich in erster Linie daran beteiligt habe, weil ich eine Chance darin sah, für unsere Einrichtung 5000 Euro zu gewinnen, die uns gut tun würden." Sie finde es jedoch bedauerlich, dass "wir ehrenamtlich Tätigen, von staatlicher Seite in keinster Weise unterstützt werden." Freilich sei ihre Tafel aber dank zahlreicher Spenden gut aufgestellt.
Mit Blick auf den Antworten-Katalog des Wettbewerbs kommen ihr aber Zweifel: "Ich werde den Eindruck nicht los, dass die Kriterien von Leuten erstellt wurden, die nur wenig über uns wissen." Die Tafel-Landschaft sei viel zu unterschiedlich, um allgemein darauf antworten zu können, verweist Fürst unter anderem auf die Punkte "Zusammenarbeit mit Kitas oder Schulen", für die man deutlich mehr Personal brauche. "Das ist für uns irrelevant und kann in den Ausgabestellen auch nicht umgesetzt werden."
Stattdessen hat Fürst auf Vorzeigeprojekte vor Ort verwiesen: "Bürgermeister-Wette", die Einbindung körperlich eingeschränkter Menschen beziehungsweise aktuell die Mitarbeit eines Äthiopiers in der Tafel und auch die laufenden Benefiz- und Spendenaktionen. Die Tafel-Chefin vergleicht ihre Einrichtung mit einer Firma. "Wir unterliegen wie sie den gesetzlichen Anforderungen. Es wird viel verlangt." Die Tafeln würden den Staat von seiner Verantwortung entbinden, "daher sollten wir mehr gefördert werden." Die zweifellos "gut gemeinte Aktion" sei daher nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
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