Der geplante Umzugstermin der Grundschule ins neue Gebäude in den Weihnachtsferien lässt sich nicht halten. Wie Architekt Armin Juretzka bei der "Kirwa-Tour" der Stadträte am Montag mitteilte, werden nun die Osterferien als neuer Termin genannt. Grund für die erneute Verzögerung ist die Tatsache, dass einige beauftragte Unternehmer nicht rechtzeitig auf die Baustelle kamen oder gar den Auftrag zurückgaben. "Wir mussten Teile neu ausschreiben und Fristen einhalten, deshalb die Zeitverzögerung", erklärte Juretzka. Gemeinsam mit Bauleiter Mirko Bertl führte er die Stadträte und einige Mitglieder der Stadtverwaltung durch das neue Grundschulgebäude.
Richtlinien bremsen aus
Beim Blick auf die Außenfassade überraschte die Tatsache, dass mit der Außendämmung noch nicht begonnen wurde. Auf Nachfrage der Oberpfalz-Medien erklärte der Architekt, dass die betraute Firma einfach nicht gekommen sei und ihr deshalb der Auftrag entzogen wurde. Weil der Auftrag europaweit neu ausgeschrieben werden musste, konnte erst Ende September ein Unternehmen aus Weiden an Land gezogen werden. "Baubeginn soll jetzt Anfang November sein", informierte Juretzka und bat wegen der Verzögerung um Verständnis. Ans Gebäude angebracht wird eine Wärmedämmung im Verbundsystem.
Er sprach von einer sehr "komplexen Baustelle", auch angesichts der vielen gesetzlichen Richtlinien, die es zu beachten gilt. Die Baukosten hätten sich aber seit dem Sommer kaum verändert, sagte Juretzka. Im Raum stand damals eine Steigerung auf insgesamt 9,8 Millionen Euro. Bürgermeister Roland Grillmeier erinnerte daran, dass allein rund 600 000 Euro an Mehrkosten entstanden, weil die Statikunterlagen der Decke nicht mehr vorhanden waren und durch die Nacharbeit viel Zeit verloren ging.
Bei der Besichtigung war den Stadträten schnell klar, dass noch viel Arbeit vor den Handwerkern liegt. Im Obergeschoss der Grundschule sind die Arbeiten schon am weitesten fortgeschritten. Der neue Bodenbelag wurde dort bereits ausgelegt. Bislang seien 87 Prozent aller Arbeiten ausgeschrieben, informierte der Architekt.
Im Erdgeschoss wurden die Wände gerade verspachtelt. Jetzt beginnen die Fliesenarbeiten in den Toiletten und Waschräumen. Auch diese hatten sich verzögert, wusste Bauleiter Mirko Bertl, als er den weiteren Zeitplan vorstellte. Juretzka hatte keinen Zweifel, dass in den Osterferien umgezogen werden kann. Ab Sommer 2020 beginnt der zweite Bauabschnitt mit dem Rückbau des alten Schulgebäudes und dem Neubau des Kinderhortes.
Zuschüsse für Serverraum
An der Otto-Wels-Mittelschule erwartete Elektroplaner Matthias Schmidt die Kirwa-Spaziergänger. Grillmeier sagte einleitend, dass viel Planung notwendig war, die Mittelschule in Sachen Digitalisierung auf Vordermann zu bringen. Vor allem die Elektroinstallation musste erneuert werden, damit die Schule digital in die Neuzeit eintreten kann. Der Bürgermeister sprach von rund 400 000 Euro, die die Stadt hier investierte. Die Besucher besichtigten den neuen Serverraum, wo die Technik für die Mittelschule eingebaut wurde. Die Arbeiten und Installationen dort sollen heuer noch abgeschlossen werden. Der Ausbau des Serverraums wird mit 80 Prozent aus Mitteln des kommunalen Finanzausgleichs (FAG) bezuschusst. Auch für die Ausstattung der digitalen Klassenzimmer erwartet die Stadt Zuschüsse. "Wir sind da auf einem guten Weg."
Zudem wird die Brandmeldeanlage in der Mittelschule angepasst. Dazu wurde ein Brandschutzkonzept ausgearbeitet, das jetzt umgesetzt wird. Schmidt machte deutlich, dass die bestehende Anlage nur ergänzt werde. Grillmeier informierte, dass Grund- und Mittelschule zudem einen Glasfaseranschluss erhalten. Die Umsetzung erfolgt im nächsten Jahr.
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