30 Mitglieder zählt inzwischen die erst Anfang Dezember gegründete Gruppierung, 29 davon waren zur Nominierungsversammlung gekommen. Zu ihnen gesellten sich noch mehr als 80 Zuschauer, so dass der Saal gut gefüllt war. "Nicht nur verwalten, aktiv mitgestalten" stand neben dem dreifarbigen Logo der Wählergemeinschaft auf der großen Leinwand, vor der Heribert Hegen die Anwesenden begrüßte. Erneut wurde Karl Neid zum Wahlleiter bestimmt, der teils mit launigen Worten durch die Versammlung führte. Alle Bewerber traten einzeln nach vorne, wobei die meisten auf eine sehr knappe Vorstellung setzten. Eine ausführliche Darlegung der Ziele und des Programms solle bei Informationsveranstaltungen nach den Feiertagen folgen, wie es hieß.
"Viel Geld gespart"
Heribert Hegen betonte, dass man etwas verändern könne, wenn man es wolle. Als Beispiel nannte er den Bürgerentscheid zur Umlage der Kosten für die Sanierung der Wasserversorgung. "Jedem hier im Saal und auch sonst in Mitterteich haben wir viel Geld gespart", sagte Hegen, der zu den Initiatoren der damaligen Bürgeraktion zählte. Weiter erinnerte er an seinen Großvater Thomas Hegen, der sich 1945 auf Drängen der US-Militärverwaltung bereit erklärt hatte, bis zu den ersten freien Wahlen das Amt des Bürgermeisters zu übernehmen. "Und er hat seine Sache gut gemacht!", zeigte sich Heribert Hegen überzeugt. Zum Agieren der Wählergemeinschaft erklärte Hegen: "Wir machen das nicht für uns, sondern für unsere Kinder und Enkel - dass sie eine Zukunft vor sich haben!"
In geheimer Wahl stimmten die Mitglieder über den Bürgermeisterkandidaten und die Stadtratsliste ab: In beiden Fällen votierten alle 29 Stimmberechtigen mit Ja, nach der Bekanntgabe der Ergebnisse gab es Jubelrufe und Applaus. Mit 20 Listenkandidaten (siehe Infokasten) hat die Wählergemeinschaft die höchstmögliche Zahl an Bewerbern für den Stadtrat aufgeboten.
Unterschriften notwendig
Heribert Hegen machte darauf aufmerksam, dass die Wählergemeinschaft noch eine besondere Hürde nehmen müsse. Um als neue Gruppierung zur Kommunalwahl zugelassen zu werden, sind laut Gesetz Unterschriften von Bürgern nötig, die im Gemeindegebiet wahlberechtigt sind. Erforderlich sind für den Bürgermeisterkandidaten und die Stadtratsliste jeweils 120 Unterschriften. Die Eintragung in die Unterstützungslisten im Mitterteicher Rathaus ist aber erst nach der Abgabe der Wahlvorschläge beim Kommunalwahlleiter möglich. Dies soll gleich Anfang Januar erfolgen, Details werden noch bekannt gegeben.
"Ich freue mich auf einen guten, fairen und offenen Wahlkampf", betonte Heribert Hegen am Ende. Mit Verweis auf das strenge bayerische Wahlgesetz fragte Karl Neid noch nach zehn Nichtmitgliedern, die bereit wären, den ordnungsgemäßen Verlauf der Versammlung zu bezeugen. Umgehend bildete sich eine Schlange an Freiwilligen.
Im Anschluss an die Versammlung lüftete Heribert Hegen das Geheimnis um die zuvor angekündigte Überraschung: Auf der Kinoleinwand durfte das Publikum den Film "Faszination Oberpfalz" genießen.
Die Stadtratsliste der Wählergemeinschaft "Zukunft Stadt Mitterteich"
1. Heribert Hegen, 2. Marion Schaumberger, 3. Matthias Gradl, 4. Reiner Artmann, 5. Kurt Schmidt, 6. Daniel Käs, 7. Alexander Frank, 8. Tobias Käs, 9. Johannes Kamm, 10. Rainer Hutterer, 11. Julian Süß, 12. Timo Hartwich, 13. Claudia Wenisch, 14. Wolfgang Karbstein, 15. Karl Neid, 16. Walter Knösch, 17. Matthias Müller, 18. Johann Kraus, 19. Herbert Lößl, 20. Matthias Doß. Ersatzkandidaten sind Nermin Karbstein, Christine Hegen und Thomas Beer.
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