Mockersdorf bei Neustadt am Kulm
24.06.2022 - 14:33 Uhr

Doppeltes Jubiläum für Krieger- und Soldatenkameradschaft Mockersdorf

Die Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Mockersdorf begeht am Wochenende ihr 100. Gründungsjubiläum. Dabei hat sie gleich noch einen weiteren guten Grund zu feiern.

Mit einem zweitägigen Fest, am Samstag, 25. Juni und Sonntag, 26. Juni feiert die Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) unter dem Schirmherrn, Bürgermeister Wolfgang Haberberger ihr 100-jähriges Gründungsjubiläum. Gleichzeitig kann die Kameradschaft mit Alois Kausler an der Spitze auch auf die erste Weihe ihres Kriegerdenkmals vor 50 Jahren zurückblicken.

Zum 100-jährigen Jubiläum der Krieger- und Soldatenkameradschaft, die sich ursprünglich Veteranen- und Kriegerverein Pfarrei Mockersdorf nannte, wurde eine Chronik erstellt, aus der vielfältige Aktivitäten und besondere Ereignisse hervorgehen. Die Gründung der Kameradschaft zusammen mir Ramlesreuth geht auf das Jahr 1921 zurück. Nachdem es jedoch wegen der Namensgebung zu keiner Einigung kam, wurde in der ersten Generalversammlung am 15. Januar 1922 mit Michael Walter aus Lämmershof als erster Vorsitzender ein eigener Verein aus der Taufe gehoben. Im selben Jahr wurde als erste Veranstaltung eine Christbauversteigerung durchgeführt, der weitere in den Folgejahren und damit die Vereinskasse füllte.

Fahne für 11300 Reichsmark

Bereits im Gründungsjahr wurde die Anschaffung einer Fahne bei der Fahnenfabrik Brach in Cham beschlossen. Die Kosten beliefen sich auf 6000 Reichsmark sowie weitere 5300 Reichsmark für Bänder, Fahnenstange und Tragegurte. Die Fahnenweihe erfolgte bereits im Mai des selben Jahres, wozu der damalige Krieger- und Veteranenverein Speinshart als Patenverein fungierte. Diese im Gründungsjahr durchgeführte Veranstaltung im festlich geschmückten Ort gehört zu den herausragenden Ereignissen. Zu den damals vier Festtagen gehörte neben der Fahnenweihe auch zum Abschluss ein Requiem mit Pfarrer Weigert für die gefallenen Krieger. Schließlich stand auch ein Tanzabend im Gasthaus Gmelch auf dem Programm. Dazu war auch eine Regimentskapelle aus Bamberg mit 28 Mann mit vier Fuhrwerken auf ihren Weg nach Grafenwöhr erschienen und gaben in Mockersdorf ein Gastkonzert.

Wandel unterm Hakenkreuz

Für Veränderungen in der Kameradschaft sorgte das III. Reich, wobei der Vorstand in „1. Führer“ umbenannt wurde. In der Folgezeit durfte die Vereinsfahne nicht mehr öffentlich mitgeführt werden und wurde durch eine Hakenkreuzfahne ersetzt. Schließlich kam das Vereinsleben, von den Alliierten verboten, bis zum Jahr 1952 völlig zum Erliegen, ehe wieder eine Versammlung stattfinden konnte.

Zwei Jahrzehnte später feierte die Kameradschaft ihr 50-jähriges Gründungsjubiläum, verbunden mit der ersten Einweihung des Kriegerdenkmals. Dieses wurde im Jahr 1993 renoviert sowie umgestaltet und am heutigen Standort eingeweiht.

Nachdem im Jahr 1997 Willi Klant nach über 30-jähriger Amtszeit als Vorsitzender nicht mehr kandidierte, folgte ihm Norbert Kaußler (Guttenthau). Zu dessen besonderen Anliegen gehörte, im Sinne der Satzung, die Kameradschaft zu verjüngen. Dies gelang den neuen Vorstand auch. Dennoch sollte die alten Traditionen weiter gepflegt werden und vor allem den Gefallenen der beiden Weltkriege am Volkstrauertag gedacht werden.

Für den Jubelverein waren die Festtage zum 80-jährigen Bestehen im Jahr 2002 ein großer Erfolg. Zum Festprogramm gehörte ein Bulldog-Oldtimer-Treffen mit 93 Traktoren. Zehn Jahre später war die Kameradschaft bei ihrem 90-jährigen Vereinsjubiläum erneut in Feierlaune, wenngleich in einem kleineren Rahmen. Zum seinem Gründungsjubiläum bedauert die Kameradschaft, dass es in den vergangenen Jahren nicht gelungen ist, genügend neue Mitglieder zu gewinnen mit der Folge, dass sich die Zahl der Mitglieder stetig verringerte.

Mockersdorf bei Neustadt am Kulm04.03.2020
Info:

Festablauf

  • Samstag, 25. Juni;
    19 Uhr Heimatabend mit Ehrungen und musikalischer Umrahmung durch die „Weinwallfahrer“.
  • Sonntag, 26. Juni;
    8 Uhr, Aufstellung der Vereine zum Kirchenzug auf der Dorfstraße beim Feuerwehrgerätehaus,
    8.15 Uhr, Kirchenzug zum Ehrenmal
    8.30 Uhr, Ehrungen am Kriegerdenkmal am Treppenaufgang zur Sankt Michaelskirche,
    9 Uhr Festgottesdienst mit Pfarrer Sven Grillmeier und Pater James aus Krummennaab,
    anschließend im Festzelt im Pfarrhof; Kreiskriegertreffen des BSB-Kreisverbandes Kemnath mit Vorsitzenden Thomas Semba und dem Vorsitzenden des BSB-Bezirks Oberpfalz Horst Embacher mit einem Weißwurstfrühschoppen mit musikalischer Umrahmung der Stadtkapelle Grafenwöhr,
    14 Uhr, Kaffee und Kuchen sowie Schmankerl vom Grill,
    am Abend; Festausklang
 
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