Erfolgreiche Schwammerl-Exkursion bei Moosbach: 45 heimische Pilzarten landen im Körbchen

Moosbach
19.09.2023 - 12:30 Uhr

Einer lebenswichtigen Frage ging jetzt eine Gruppe von Schwammerl-Liebhabern in Moosbach auf den Grund: Ist der Pilz essbar oder nicht?

Pilze suchen ist das Eine und macht Vielen Spaß. Die Schwammerln zu bestimmen, ist viel schwieriger, aber lebensnotwendig. Bei einer geführten Pilzwanderung des Touristikbüros Moosbach lernten die Teilnehmer, ihre Funde in essbar oder giftig einzuordnen. Der Pilz-Sachverständige Stefan Hartwig von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie führte die 18-köpfige Gruppe in einen Fichtenhochwald nahe Moosbach. Dabei wurden alle gefundenen Pilze, ob essbar oder giftig, in die Körbe gelegt.

Hartwig war sehr zufrieden mit der Ausbeute, denn es konnten 45 verschiedene Pilzarten gefunden werden, wovon 23 Arten essbar waren. Die Körbe waren gut gefüllt mit den unterschiedlichen Pilzen und das, obwohl der Experte anfangs befürchtet hatte, dass das Wetter für die Schwammerln zu trocken sei.

Von Maronenröhrling bis Fliegenpilz

Gefunden wurden Maronenröhrlinge, Hexenröhrlinge, Speisetäublinge und auch verschiedene Knollenblätterpilzarten. Dies waren Perlpilz (essbar), Grauer Wulstling (bedingt essbar) und der Pantherpilz (stark/tödlich giftig). Außerdem wurden noch weitere Knollenblätterpilzarten gefunden wie Porphyrbrauner Wulstling, Gelber Knollenblätterpilz, Narzissengelber Wulstling, Rotbrauner Scheidenstreifling und der Fliegenpilz.

Der Samtfußkrempling wurde dem Pilzsachverständigen Hartwig am häufigsten zur Bestimmung gezeigt. Dieser Pilz sei nicht unbedingt essbar, aber er finde eine Verwendung als Färbepilz, so Hartwig. Der Fachmann zeigte auch, wie die Schwammerl erkennbar sind an ihren Lamellen und Röhren, am Stiel, am Geruch und Geschmack und bei machen Pilzen am Fühlen.

Schlimme Folgen

Verwechslungen können schlimme Folgen haben, warnte der Pilzsachverständige. Die Symptome einer Pilzvergiftung können von Übelkeit, Erbrechen, Magenschmerzen, Durchfall bis hin zu Schwindel und Herz-Kreislauf-Problemen reichen. Manchmal treten sie innerhalb von wenigen Stunden auf, mitunter aber auch erst Tage nach der verhängnisvollen Pilzmahlzeit.

Abschließend gab Hartwig auch Tipps zur Zubereitung der Schwammerln: Die Pilze möglichst ohne Wasser säubern. Beschädigte Stellen und trockene Enden abschneiden. Vor der Zubereitung müssen Pilze unbedingt geputzt werden. Am besten schmecken die frischen Pilze, wenn sie in etwas Butter leicht angebraten oder blanchiert werden. Wer mehr Pilze findet, als für ein Essen notwendig sind, kann sie auch trocknen und zu einem späteren Zeitpunkt zum Beispiel in eine Bratensoße geben.

Der Referent hatte auch zahlreiche Fragen der Teilnehmer zu beantworten. Um das Wissen über die Pilze zu vertiefen wird am kommenden Samstag, 23. September, ein zweitägiges Seminar „Einführung in die Pilzkunde“ angeboten. Eine weitere Pilzwanderung findet am 1. Oktober in Moosbach und am 3. Oktober in Waidhaus statt.

Hintergrund :

Wo wachsen die beliebtesten Speisepilze?

  • Pfifferlinge: wachsen nahe Laub- und Nadelbäumen
  • Maronenröhrlinge: vor allem in alten Fichtenwäldern oder unter Lärchen
  • Steinpilz: in Nadel- oder Mischwäldern, oft auf sandigen Böden
  • Krause Glucke: fast immer an Kiefernstämmen oder Kieferntotholz, selten auch an Fichte.
  • Weitere Informationen: Deutsche Gesellschaft für Mykologie, dgfm-ev.de
 
 

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