Feierlich und imposant stimmten das Bläser-Ensemble und Lena Putzer an der Orgel zum Festgottesdienst in der Wieskirche ein. Das Übersetzungsfest war heuer coronabedingt kleiner und bescheidener als sonst, stellte Pfarrer Udo Klösel fest. Die Lesungen und Fürbitten trug Ulla Landgraf und das Evangelium Diakon Herbert Sturm vor.
In der Predigt erinnerte der Geistliche an die Übersetzung, beziehungsweise Übertragung des Gnadenbildes vom Gegeißelten Heiland am 15. Oktober 1752 von der Feldkapelle in die damals neu erbaute Wieskirche. Sie ist der Ursprung des heutigen Übersetzungsfestes. In gewisser Weise sei es das zweite Übersetzungsfest, das sie feiern können. "Meine Amtseinführung ist auch so eine Art Übersetzung, dass mir die Seelsorge der Pfarrgemeinde Moosbach übertragen worden ist", meinte der neue Pfarrer. "Sinn und Aufgabe ist es, die frohe Botschaft Gottes zu überbringen."
Klösel sprach von einer historischen Begebenheit, die wenige Jahre nach der Errichtung des Gotteshauses als Übersetzung oder Übertragung erfolgte. Genau genommen sei es es eine finanzielle Transaktion gewesen. 1759 fielen der Markt und die Pfarrkirche seiner Heimatpfarrei Pressath einem großen Brand zum Opfer. Die Not der Bevölkerung war damals so groß, dass man mit dem Schubkarren Getreide von Weiden nach Pressath schaffen musste, damit keine Hungersnot ausbrach.
Für den Wiederaufbau der Pfarrkirche St. Georg in Pressath habe es finanzielle Hilfe gegeben. "2000 Gulden wurden aus Moosbach aufgrund der florierenden Einnahmen der Wieskirche nach Pressath gespendet. Das war fast ein Fünftel der Wiederaufbaukosten." Klösel nannte es ein keines Vergelt´s Gott von damals, dass 250 Jahre danach ein Pressather Pfarrer von Moosbach geworden und somit übersetzt und übertragen worden sei.
Aufgrund der Corona-Pandemie war nur eine begrenzte Anzahl von Plätzen vorhanden. Der sonst übliche Kirchenzug der Vereine fiel ebenso aus wie der anschließende Umtrunk im Pfarrheim.
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