Sichtlich erfreut war Bischof Rudolf Voderholzer, dass es nun im dritten Anlauf doch noch mit einem Segnungstermin geklappt habe. In seiner Predigt verwies er darauf, dass er sich mit der Geschichte der Kappl beschäftigt habe. Mit Blick auf das 2018 gestartete Sanierungsprojekt (wir berichteten) sagte der Bischof: "Die Wallfahrtskirche Kappl ist jetzt wieder ein Gesamtkunstwerk." An der renovierten Orgel spielte die Münchenreuther Organistin und Kirchenchorleiterin Christine Sommer, umrahmt wurde das feierliche Pontifikalamt auch von Sängerinnen des Kirchenchors.
Begleitet von der Münchenreuther Bauernkapelle unter der Leitung von Peter Fuhrmann, die den "Festmarsch" intonierte, waren Bischof Rudolf Voderholzer, "Kappl-Pfarrer" Pater Friedhelm Czinczoll und die Fahnenabordnungen in die gut gefüllte Kirche eingezogen. Pater Friedhelm hieß den Gast aus Regensburg willkommen, der anschließend das Wort ergriff. Bischof Rudolf Voderholzer dankte allen, die einen Beitrag zur Renovierung geleistet haben, allen voran dem Förderverein der Kappl und den zahlreichen Spendern. Lob und Anerkennung zollte er auch Orgelbauer Boris Mettler und dessen Team, die zum Gottesdienst eigens aus Mähren angereist waren. Im Anschluss daran segnete er vom Altarraum aus die renovierte Orgel, ehe er am Fuß der Orgel Weihrauch zubereitete.
Nicht auf andere schielen
Nach dem Evangelium, das Pater Friedhelm Czinczoll vortrug, predigte Bischof Rudolf Voderholzer frei inmitten der Gläubigen. Er ging zunächst auf das Tagesevangelium ein, in dem es sich um einen Tagelöhner und einen Reichen dreht. Der Bischof wies voller Temperament darauf hin, dass die Aufnahme in das Reich Gottes das Schönste sei, das Menschen erfahren dürften. Es gebe nichts Schöneres als die Freundschaft mit Jesus, dafür lohne sich jede Entscheidung. "Es ist das größte Glück, das ewige Leben bei Gott führen zu können", betonte der Bischof. Man brauche nicht auf andere zu schielen, die es vielleicht besser haben, denn nichts sei wunderbarer als Jesus Christus.
Heimat und Geborgenheit
Die Grundstimmung für Freude sei die Musik - und dazu gehöre auch die Orgel, die der Bischof Königsinstrument bezeichnete. Die Orgel gehöre zum Gesang dazu, um den dreifaltigen Gott zu verehren. Die Dreifaltigkeit sei ein Lebenstraum, ein Geheimnis - sie gebe eine Fülle von Heimat und Geborgenheit. Weiter warb Rudolf Voderholzer in seiner Predigt für den Orgelunterricht: "Die Orgel ist ein wunderbares Instrument." Es sei großartig, wenn man Orgel spielen könne. "Frau Sommer ist sicherlich froh, wenn sie auch mal eine Aushilfe hat", so der Bischof. Der Kirchenmusiker sei ein geistlicher Beruf, jede Chorprobe sei eine Lobpreisung des dreifaltigen Gotts.
Bischof Voderholzer zollte nochmals allen Dank und Anerkennung für die Unterstützung der Sanierung und bat darum, in der Spendenbereitschaft nicht nachzulassen. "Ich hoffe, dass auch noch viele der nächsten Generationen hier zu Kappl kommen und den Wohlklang der Orgel hören", betonte er am Ende seiner leidenschaftliche Predigt .
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